Schlangen zählen zu den eindrucksvollsten Tieren, die man in der Natur sehen kann. Heute lebende Arten können bis zu 7 Meter lang werden und ein Gewicht von etwa 97 Kilogramm erreichen. Aus Fossilien wissen wir, dass es früher noch viel größere Arten gab. Manche Urzeit-Schlangen wurden bis zu 15 Meter lang und wogen rund eine Tonne.
Das Team von Altezza Travel hat eine Übersicht über die größten Schlangen des Planeten erstellt. Wir zeigen, wie sie jagen und wie gefährlich sie für Menschen wirklich sind.
Riesenschlangen: das Wichtigste auf einen Blick
Wir haben mit Sara Ruane gesprochen, Kuratorin für Herpetologie und Leiterin der Labore am Negaunee Integrative Research Center des Field Museum of Natural History in Chicago, einem der größten Naturkundemuseen der Welt. Sie erklärt, welche Rekordgrößen von Schlangen offiziell belegt sind, welche Faktoren ihr Wachstum beeinflussen und ob riesige Arten Menschen als mögliche Beute ansehen könnten.
Welche historischen Längen- und Gewichtsangaben von Schlangen gelten als verlässlich, und welche sind zweifelhaft oder eher Legenden?
Bei heute lebenden Arten ist klar: Grüne Anakondas und Netzpythons sind die größten, wenn es um Länge geht, und Anakondas sind die schwersten. Meldungen von etwa 30 Fuß Länge sind möglich. Alles, was deutlich darüber liegt, ist eher fraglich. Jede Schlange über 20 Fuß ist für beide Arten schon außergewöhnlich groß.
Warum erreichen einige Schlangen riesige Größen, während andere klein bleiben?
Wie alle Tiere besetzen Schlangen verschiedene ökologische Nischen. Jede Art erfüllt eine bestimmte Aufgabe im Lebensraum, und es gibt nur eine begrenzte Menge an „Arbeit“ für eine bestimmte Art von Tier. In einer Region gibt es also meist nur genug Nahrung oder Lebensraum für eine einzige Schlangenart, die groß genug werden kann, um sehr große Beute zu jagen.
Grundsätzlich brauchen Reptilien ein warmes Klima, wenn sie wirklich groß werden sollen. Dort können sie das ganze Jahr über fressen und wachsen. In gemäßigten Zonen halten viele Schlangen Winterruhe. Dadurch erreichen sie nicht dieselben Größen.
Beeinflusst der Geschlechtsdimorphismus die Längen- und Gewichtsrekorde? Also dass Weibchen größer werden als Männchen?
Ja. Bei den größten Arten sind die Weibchen fast immer deutlich größer. Das hängt damit zusammen, dass sie körperlich viel leisten müssen, um Junge zu gebären oder Eier zu legen. Je größer ein Weibchen ist, desto mehr Nachkommen kann es haben. Männchen müssen nur so groß werden, dass sie die passende Beute fangen können und geschlechtsreif werden.
Im Internet findet man viele Geschichten über Schlangen, die Menschen als Beute angreifen. Wie häufig kommt so etwas wirklich vor?
Schlangen versuchen grundsätzlich, Menschen zu meiden. Keine Schlange ist aggressiv in dem Sinn, dass sie aktiv auf Menschen zugeht, um anzugreifen. Schlangen verteidigen sich nur, und manche tun das schneller als andere. Viele giftige Arten ziehen sich zurück oder bleiben reglos, wenn Menschen in der Nähe sind.
Begegnungen und Bisse passieren meist zufällig – etwa wenn eine Schlange in ein Haus gelangt und fliehen will oder wenn jemand auf sie tritt. In solchen Momenten fühlt die Schlange sich bedroht und beißt, weil sie glaubt, in Gefahr zu sein.
Es gibt allerdings einige sehr große Arten, die Menschen als mögliche Beute ansehen können. Das ist selten, aber es gibt bestätigte Fälle, in denen Pythons, zum Beispiel Netzpythons, Menschen getötet und gefressen haben. Am sichersten ist es, Schlangen viel Abstand zu geben und nicht mit ihnen zu interagieren. Einfach aus sicherer Entfernung beobachten.
Wie misst man die Länge einer Schlange?
Es gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage, welche Schlange die größte ist. Das hängt davon ab, welche Kriterien man verwendet. Manche Rankings vergleichen nur die Länge, andere das Gewicht. Die Anakonda ist zum Beispiel klarer Schwergewichtsrekordhalter, aber Pythons werden oft länger. Ein weiteres Problem ist die Zuverlässigkeit der Quellen. Wissenschaftler stützen sich auf bestätigte Messungen, während Blogger oder Journalisten manchmal ungesicherte „Rekordmeldungen“ weitergeben. Außerdem beziehen manche Listen nur heute lebende Arten ein, andere berücksichtigen auch ausgestorbene Riesen wie Titanoboa.
Um Klarheit zu schaffen, nutzen wir drei Hauptkriterien:
- belegte und bestätigte Daten
- durchschnittliche Größen in freier Wildbahn (um typische Werte abzubilden, nicht nur seltene Ausnahmen)
- eine kombinierte Betrachtung von Länge und Gewicht
Die größten Schlangen der Welt
There are reports of a snake measuring 8.3 meters (27 feet) and weighing 227 kilograms (500 pounds), but no definitive evidence confirms this.
10. Königskobra (Ophiophagus hannah)
- Länge: 3–4 Meter
- Gewicht: 6–12 Kilogramm
- Jagdtechnik: tötet mit Gift
- Verbreitung: Indien, Südostasien – Indonesien, Philippinen
- Lebensraum: tropische Wälder, Mangrovensümpfe, Flussnähe
Die Königskobra ist die längste Giftschlange der Welt. Man erkennt sie leicht an ihren hellen Querbändern. Ihr Biss gibt 400 bis 700 Milligramm starkes neurotoxisches Gift ab, das die Atemmuskulatur lähmen kann. Diese Menge ist stark genug, um einen Elefanten oder 20 bis 30 Menschen innerhalb weniger Stunden zu töten.
Die Nahrung der Königskobra besteht vor allem aus anderen Schlangen. Das ist bei großen Reptilien selten und erklärt ihren wissenschaftlichen Namen Ophiophagus – „Schlangenfresser“. Anders als viele Arten lauert sie nicht, sondern sucht ihre Beute aktiv. Nur gelegentlich frisst sie auch Echsen oder Nagetiere.
Fühlt sich die Königskobra bedroht, richtet sie den vorderen Körperteil bis zu 1,5 bis 2 Meter auf, spreizt die Nackenrippen zu einer großen Haube und stößt ein tiefes, knurrendes Zischen aus. Hält die Bedrohung an, schlägt sie blitzschnell zu.
Bemerkenswert ist auch, dass die Königskobra als einzige Schlangenart ein Nest für ihre Eier baut. Das Weibchen häuft Blätter und Zweige zu einem bis zu einem Meter hohen Haufen auf, legt darin 20 bis 40 Eier ab und bleibt in der Nähe, um sie vor Feinden zu schützen. Dieses Verhalten ist unter Schlangen einzigartig.
9. Abgottschlange (Boa constrictor)
- Länge: 2,5–3 Meter
- Gewicht: 15–25 Kilogramm
- Jagdtechnik: würgt die Beute
- Verbreitung: Mittel- und Südamerika
- Lebensraum: tropische Wälder, Savannen, Vorgebirge, Wüstenränder, auch Gebiete in Siedlungsnähe
Die Abgottschlange gehört zu den bekanntesten Schlangen der Welt. Man erkennt sie leicht an den großen Flecken auf dem Rücken, die zum Schwanz hin rötlich bis burgunderfarben werden. Doch ihr Ruf beruht nicht nur auf ihrem Aussehen.
Diese Art kommt in vielen Lebensräumen gut zurecht – in tropischen Wäldern, trockenen Savannen und in Vorgebirgen. Ihr evolutionärer Erfolg hängt weniger mit Größe oder Kraft zusammen, sondern mit ihrer Anpassungsfähigkeit, ihrer gut funktionierenden Fortpflanzung und einer sehr vielseitigen Ernährung.
Die Abgottschlange frisst vor allem kleine Säugetiere, Vögel und Echsen. Anders als Pythons, die Eier legen, ist sie lebendgebärend: Das Weibchen trägt die Eier im Körper und bringt nach fünf bis acht Monaten 25 bis 35 Jungtiere zur Welt. Diese Methode bietet den Jungen mehr Schutz und erhöht die Überlebenschancen der Art.
8. Kubanische Boa (Chilabothrus angulifer)
- Länge: 2,5–4 Meter
- Gewicht: 15–30 Kilogramm
- Jagdtechnik: Würgen (ungiftig)
- Verbreitung: Kuba und umliegende Inseln
- Lebensraum: feuchte Wälder, Höhlen, Mangroven und Savannen
Die Kubanische Boa ist die größte Schlangenart in der Karibik und der wichtigste Landraubpredator Kubas.
Eine ihrer auffälligsten Fähigkeiten ist das Jagen von Fledermäusen in Höhlen. Sie lauert an Höhleneingängen oder sogar an den Decken und schnappt Fledermäuse im Flug – manchmal sogar gemeinsam mit anderen Schlangen. Außerdem frisst sie Vögel (auch Haushühner), Nagetiere und Echsen.
Ihr lateinischer Name, angulifer, bedeutet „kantig“ und bezieht sich auf das markante Muster auf ihrem Rücken. Die Kubanische Boa lebt teilweise in Bäumen und bewegt sich sicher zwischen Ästen. Dabei helfen ihr kräftige Muskeln und die Struktur ihrer Bauchschuppen.
7. Gelbe Anakonda (Eunectes notaeus)
- Länge: 3–4 Meter
- Gewicht: 15–30 Kilogramm
- Jagdtechnik: Würgen (ungiftig)
- Verbreitung: Südamerika (Paraguay, Bolivien, Brasilien, Nordargentinien)
- Lebensraum: Flüsse, Sümpfe und feuchte Graslandschaften
Obwohl sie kleiner ist als die Grüne Anakonda, ist diese Art erstaunlich kräftig. Ihre goldgelbe und olivfarbene Zeichnung mit dunklen Flecken tarnt sie hervorragend in trübem Wasser und dichter Ufervegetation.
Die Gelbe Anakonda lebt in langsam fließenden Flüssen, Bächen, Sümpfen, feuchten Tiefländern und Seen. Sie jagt aus dem Hinterhalt in seichtem Wasser und schlägt zu, wenn Beute vorbeischwimmt oder zum Trinken kommt – darunter Fische, Wasservögel, Echsen und kleine Säugetiere. Es gibt auch Berichte, dass sie größere Tiere wie Kaimane und Capybaras angreift.
Wie andere Anakondas ist auch diese Art lebendgebärend: Das Weibchen trägt den Nachwuchs etwa sechs Monate im Körper. Ein Wurf umfasst meist 20 bis 40 Jungtiere, die bei der Geburt rund 50 bis 60 Zentimeter lang sind und bereits selbstständig schwimmen und jagen können.
6. Indischer Python (Python molurus)
- Länge: 3–4 Meter
- Gewicht: 20–40 Kilogramm
- Jagdtechnik: Würgen (ungiftig)
- Verbreitung: Südasien und Südostasien – Indien, Sri Lanka, Bangladesch, Thailand, Myanmar
- Lebensraum: tropische Wälder, Sümpfe, Mangroven
Der Indische Python ist gelblich braun gefärbt und hat große Flecken entlang des Rückens. Er lebt meist in der Nähe von Wasser und kann bis zu 30 Minuten lang untertauchen.
Diese Art besitzt sogenannte „Wärmegruben“ am Kopf. Das sind Organe, die empfindlich auf die Infrarotstrahlung warmblütiger Tiere reagieren. Dadurch kann der Python Beute auch in völliger Dunkelheit wahrnehmen und sehr gut nachts jagen. Er frisst vor allem kleine bis mittelgroße Säugetiere wie Ratten, Hasen, Mungos und Affen, aber auch Hausgeflügel, Pfauen, Steinhühner, Reptilien und andere Tiere.
Man nimmt an, dass der Indische Python das Vorbild für Kaa in Rudyard Kiplings „Das Dschungelbuch“ war. Die Geschichte spielt in Zentralindien, dem natürlichen Lebensraum dieser Art. Kipling, der in Indien geboren wurde und viel im Land gereist ist, beschreibt Kaa als ruhig, langsam und weise – Eigenschaften, die gut zum tatsächlichen Verhalten des Pythons passen. Auch die Beschreibung als „gelblicher“ Riese entspricht seiner natürlichen Färbung.
5. Amethystpython (Simalia amethistina)
- Länge: 4–5 Meter
- Gewicht: 15–25 Kilogramm
- Jagdtechnik: Würgen (ungiftig)
- Verbreitung: Nordost-Australien, Neuguinea und umliegende Inseln
- Lebensraum: tropische Wälder, Hänge und dichtes Buschland
Im Sonnenlicht schimmern die Schuppen des Amethystpythons, auch Australischer Scrubpython genannt, in einem violett-blauen Ton. Dieses Farbspiel entsteht durch die besondere Struktur der Schuppen, die das Licht bricht.
Der Amethystpython lebt vor allem in tropischen Regenwäldern und Mangrovengebieten. Er gehört zu den größten baumbewohnenden Schlangen. Erwachsene Tiere klettern häufig in Bäumen und nutzen ihre kräftigen Muskeln und den Schwanz zur Stabilisierung. Er jagt meist in der Dämmerung und frisst Vögel, Säugetiere und kleine Echsen.
Junge Tiere sind scheu und sehr verteidigungsbereit. Mit zunehmendem Alter werden sie meist ruhiger, bleiben aber aufmerksam.
4. Afrikanischer Felsenpython (Python sebae)
- Länge: 3–5 Meter
- Gewicht: bis zu 40–45 Kilogramm
- Jagdtechnik: Würgen (ungiftig)
- Verbreitung: Afrika südlich der Sahara
- Lebensraum: Savannen, Wälder, Flussgebiete und Sümpfe
Der Afrikanische Felsenpython ist die größte Schlange Afrikas. Man findet ihn besonders häufig in der Nähe von Felsbereichen oder Wasserstellen, wo er Beute gut aus dem Hinterhalt überraschen kann. Durch seine Größe und Kraft kann Python sebae sogar kleine Antilopen, Warzenschweine, Affen, junge Krokodile, große Vögel und auch Nutztiere überwältigen.
Er lebt hauptsächlich am Boden, kann aber bei Bedarf auch klettern und schwimmen. Unter Wasser bleibt er längere Zeit verborgen. In der Trockenzeit zieht er sich oft in Erdlöcher oder Felsspalten zurück und kann in eine Art Ruhestadium gehen.
Wie andere Pythons zeigt das Weibchen ausgeprägte Brutpflege. Es ringelt sich schützend um das Gelege und erhöht durch rhythmische Muskelbewegungen seine Körpertemperatur, um die Eier zu wärmen.
3. Tigerpython (Python bivittatus)
- Länge: 3–5 Meter
- Gewicht: 40–70 Kilogramm
- Jagdtechnik: Würgen (ungiftig)
- Verbreitung: Südostasien (Myanmar, Thailand, Laos, Vietnam) sowie eingeführte Bestände in Florida, USA
- Lebensraum: feuchte Tropenwälder, Flussauen, Sümpfe und Agrarlandschaften
Tigerpythons sind meist ruhig und eher träge. In den ersten Lebensmonaten bleiben sie im Geäst und jagen kleine Säugetiere und Vögel. Mit zunehmender Größe und steigendem Gewicht wechseln sie auf den Boden und erbeuten größere Tiere wie Waschbären, Opossums, Kaninchen und andere. Durch die beweglichen Schädelgelenke können sie Beute verschlingen, die fast so schwer ist wie sie selbst. Es gibt sogar Berichte, dass sie kleine Hirsche jagen.
Interessanterweise wurden Tigerpythons nach Florida in den USA gebracht und dort in die Natur entlassen. Dort entwickelten sie sich zu einer ernsthaften Bedrohung für das örtliche Ökosystem. Zwischen 2003 und 2011 stellten Wissenschaftler in einigen Regionen einen Rückgang der Waschbären um 99,3 Prozent fest, bei Opossums um 98,9 Prozent und bei Rotluchsen um 87,5 Prozent; Kaninchen verschwanden vollständig. Seit 2012 wurden über 23.000 Tiere eingefangen, doch die Bestände der betroffenen Säugetiere haben sich bisher kaum erholt.
2. Netzpython (Malayopython reticulatus)
- Länge: 4–6 Meter
- Gewicht: 30–60 Kilogramm
- Jagdtechnik: Würgen (ungiftig)
- Verbreitung: Südostasien (Indonesien, Philippinen, Malaysia, Myanmar, Thailand, Vietnam)
- Lebensraum: tropische Wälder und Savannen
Netzpythons erkennt man leicht an ihrem feinen Muster aus gelben, braunen und schwarzen Rauten. Diese bilden ein „Netz“, das sie zwischen Blättern und Schatten hervorragend tarnt.
Sie jagen nachts. Durch die flexible Verbindung zwischen Ober- und Unterkiefer können sie ihr Maul bis zu 160 Grad öffnen und Beute verschlingen, die dicker ist als ihr eigener Körper – von Vögeln und Affen bis zu kleinen Schweinen und Hirschen. Während sie fressen, dehnen sich Haut und Muskeln, und die inneren Organe verschieben sich, ohne dass der Blutfluss gestört wird. Kleine Beutetiere sind in wenigen Minuten geschluckt, größere brauchen ein bis zwei Stunden. Die Verdauung kann bis zu zwei Wochen dauern. Danach kehrt der Körper des Pythons wieder zu seiner normalen Form zurück.
1. Grüne Anakonda (Eunectes murinus)
- Länge: 4–5 Meter
- Gewicht: bis zu 70 Kilogramm
- Jagdtechnik: Würgen (ungiftig)
- Verbreitung: Südamerika (Brasilien, Venezuela, Kolumbien)
- Lebensraum: tropische Flüsse und Sümpfe
Die Grüne Anakonda ist die schwerste Schlange der Welt und gilt als lebendes Relikt ihrer Familie. Sie hat sich über Millionen von Jahren nur wenig verändert. Ihre olivgrüne Färbung mit großen dunklen Flecken tarnt sie nahezu perfekt in trübem Wasser und dichter Ufervegetation.
Anakondas jagen in Sümpfen und langsam fließenden Flüssen. Sie bewegen sich mit 8–10 km/h, etwa in der Geschwindigkeit eines Joggers. Sie verfolgen ihre Beute nicht, sondern überfallen sie aus dem Hinterhalt, winden sich um das Tier und drücken zu, bis es nicht mehr atmen kann. Auf ihrem Speiseplan stehen Capybaras, Kaimane, Wasservögel und Fische.
Die längste bestätigte Grüne Anakonda war 5,21 Meter lang und wog 97,5 Kilogramm. Sie wurde in den 1990er-Jahren von Dr. Antonio Rivas bei Forschungsarbeiten in Venezuela dokumentiert. Manche Quellen nennen theoretische Maximalwerte von 6,3 bis 6,4 Metern. Berichte über Tiere mit 7 bis 10 Metern Länge sind jedoch nicht bestätigt.
Die 3 größten ausgestorbenen Schlangen
Palaeophis colossaeus
- Länge: etwa 9 Meter
- Gewicht: vermutlich mehrere Hundert Kilogramm (grobe Schätzung)
- Verbreitung und Lebensraum: Küstengebiete und Meereslagunen Afrikas (vor rund 55 Millionen Jahren)
Palaeophis gehörte zu einer urtümlichen Gruppe meeresbewohnender Schlangen, die an ein halbwasserlebendes Leben angepasst waren. Der Körper war seitlich abgeflacht, was die Fortbewegung im Wasser erleichterte. Die Färbung ist unbekannt, könnte aber dunkel gewesen sein – ähnlich wie bei heutigen Seeschlangen.
Versteinerte Wirbel, die in den 1930er-Jahren im heutigen Niger gefunden wurden, halfen Forschern, das größte Mitglied der Gattung zu bestimmen: Palaeophis colossaeus. Als die Funde in den frühen 2000er-Jahren erneut untersucht wurden, ergaben die Analysen eine mögliche Länge von etwa 9 Metern.
Palaeophis lebte im frühen Eozän, als das Gebiet der heutigen Sahara ein warmes Meeresbecken war. Wahrscheinlich ernährte sich die Schlange von Fischen und anderen Meerestieren. Nach der Form ihrer Wirbel war sie eine gute Schwimmerin, vermutlich aber langsamer und weniger beweglich als moderne Seeschlangen.
Titanoboa (Titanoboa cerrejonensis)
- Länge: etwa 12,8–14,3 Meter
- Gewicht: über 1 Tonne
- Verbreitung und Lebensraum: sumpfige Tropenwälder und Flussdeltas im Norden Südamerikas (heutiges Kolumbien) während des Paläozäns, vor etwa 58–60 Millionen Jahren
Titanoboa sah vermutlich einer heutigen Anakonda ähnlich, war aber deutlich länger und schwerer. Ihr Körper war über einen Meter dick.
Dutzende große Wirbel und Rippen, die von mindestens 28 Individuen stammen, wurden in den frühen 2000er-Jahren in einer Kohlemine im Nordosten Kolumbiens gefunden. Nach der Struktur der Wirbel und Zähne gehen Wissenschaftler davon aus, dass Titanoboa ein halbwasserlebender Räuber war, der tropische Welse und große urzeitliche Knochenzüngler jagte.
Vasuki (Vasuki indicus)
- Länge: etwa 11–15 Meter
- Gewicht: rund 1 Tonne
- Verbreitung und Lebensraum: Küsten- und Sumpfwälder sowie Lagunen Westindiens (Mittleres Eozän, vor etwa 47 Millionen Jahren)
Vasuki war eine der größten Schlangen, die je gelebt haben. Sie war eng mit heutigen Anakondas verwandt. Die breiten, seitlich abgeflachten Wirbel deuten auf einen dicken, kräftigen Körper hin. Farbe und Muster der Haut sind unbekannt.
Die Überreste – 27 Wirbel eines erwachsenen Tiers – wurden von indischen Paläontologen entdeckt und im April 2024 ausführlich beschrieben. Die Gattung erhielt den Namen Vasuki nach der gleichnamigen mythischen Schlange aus der hinduistischen Tradition.
Vasuki lebte vor etwa 47 Millionen Jahren, in einer Phase ungewöhnlich warmen Klimas, das vermutlich zu ihrer enormen Größe beitrug. Wie moderne Anakondas lauerte sie wahrscheinlich großen Welsen, Schildkröten und Krokodilen am Ufer auf.
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