Einige der größten Vögel der Welt überstehen antarktische Temperaturen von bis zu –60 °C, andere gleiten Tausende von Kilometern über den Südozean, ohne mit den Flügeln zu schlagen. Manche rennen mit 70 km/h durch die afrikanische Savanne. In diesem Altezza Travel Artikel stellen wir die größten Vögel der Erde vor, ihre besonderen Merkmale und ihre Lebensräume.
1. Welcher Vogel ist der größte der Welt?
Der Strauß trägt den Titel des größten Vogels der Welt. Männchen können fast 3 Meter groß werden und bis zu 150 kg wiegen. Trotz ihrer Größe erreichen Strauße bis zu 70 km/h und legen mit einem einzigen Schritt 4 bis 5 Meter zurück. Mehr als 60 km/h halten sie nur wenige Minuten durch, doch das reicht, um den meisten Feinden zu entkommen.
Strauße leben in Gruppen mit einer komplexen Sozialstruktur. Mehrere Weibchen legen ihre Eier in eine gemeinsame Grube, während das dominante Paar das Gelege bewacht. Die Brut dauert etwa fünf bis sechs Wochen. Schon wenige Tage nach dem Schlüpfen können die Küken mit den erwachsenen Vögeln mithalten.
Strauße leben ausschließlich in Afrika. In Tansania kann man sie auf Safaris im Serengeti-, Ngorongoro- und Tarangire-Nationalpark sowie in einigen weiteren Schutzgebieten sehen.
2. Der schwerste flugfähige Vogel: der Riesentrappe
Männliche Riesentrappen können bis zu 18 kg wiegen und sind damit die schwersten Vögel, die noch fliegen können. Sie leben in den Savannen und Halbwüsten Ost- und Südafrikas und bevorzugen offene Landschaften mit wenig Bewuchs.
Auch wenn sie fliegen können, verbringen Riesentrappen den Großteil ihres Lebens am Boden. Dort suchen sie nach Samen, Insekten, kleinen Echsen und Nagetieren. Ihr getarntes Gefieder passt perfekt zu den trockenen Savannengräsern. Bei Gefahr bleiben sie oft reglos stehen, statt sofort abzuheben.
In der Paarungszeit blasen die Männchen ihren Hals auf, stellen die Flügel auf und geben tiefe, dröhnende Rufe von sich, die man über mehrere Kilometer hören kann. Diese Balzrituale spielen eine wichtige Rolle, um Weibchen anzulocken.
3. Der größte Greifvogel: der Andenkondor
Der Andenkondor ist der größte fliegende Greifvogel der Welt. Erwachsene Tiere wiegen bis zu 15 kg, und ihre Spannweite erreicht 3,3 Meter. Sie leben in den Anden Südamerikas. Wie viele große Vögel gleiten Kondore vor allem auf Aufwinden, denn aktives Fliegen kostet zu viel Energie. Sie bevorzugen windreiche Gebirgsregionen, in denen sie mühelos aufsteigen und hunderte Kilometer weit gleiten können, um Nahrung zu finden.
Kondore sind Aasfresser. Ihr unbehaarter Kopf hilft ihnen, sauber zu bleiben, wenn sie tief in Tierkadaver greifen. Oft sitzen sie lange in der Sonne, um Bakterien auf ihrer Haut abzutöten.
Geschlechtsreif werden sie mit etwa fünf bis sechs Jahren. Ihr Fortpflanzungszyklus ist langsam: Ein Weibchen legt nur alle ein bis zwei Jahre ein Ei. Beide Eltern kümmern sich fast ein Jahr lang um das Küken. In der Natur können Kondore bis zu 70 Jahre alt werden.
4. Der größte flugfähige Vogel nach Körperhöhe: der Saruskranich
Der Saruskranich ist der weltweit größte flugfähige Vogel, gemessen an der Körperhöhe. Erwachsene Tiere werden bis zu 1,8 Meter groß. Man erkennt sie leicht an ihrem hellgrauen Gefieder, den rosafarbenen Beinen und der roten Haut am Kopf. Saruskraniche leben in Indien, Nepal, Kambodscha, Myanmar und Vietnam. Sie bewohnen Sümpfe, überschwemmte Wiesen und Reisfelder. Zu ihrer Nahrung gehören Pflanzen, Frösche, Fische, Insekten und Reptilien.
Saruskraniche bilden lebenslange Paare – wie viele andere große Vogelarten, etwa Störche, Albatrosse, Schwäne und Adler. Ihre Balztänze sind sehr auffällig: Die Tiere heben den Kopf, schlagen mit den Flügeln und stoßen laute, klare Rufe aus. Sie brüten in flachen Feuchtgebieten mit dichter Vegetation. Das Weibchen legt ein bis zwei Eier und bebrütet sie etwa einen Monat lang.
5. Der Vogel mit der größten Spannweite: der Wanderalbatros
Der Wanderalbatros hält den Rekord für die größte Flügelspannweite aller Vögel – bis zu 3,5 Meter. Er verbringt den größten Teil seines Lebens über dem offenen Ozean und kehrt nur zur Brut an Land zurück. Durch dynamisches Gleiten, bei dem er Windströmungen über den Wellen nutzt, kann er Tausende Kilometer zurücklegen, fast ohne aktiv zu fliegen. Im Durchschnitt verbringen Albatrosse sechs bis zehn Stunden am Tag in der Luft. Bei guten Bedingungen bleiben sie mehrere Tage lang fast durchgehend in der Luft, mit nur kurzen Pausen.
Die Küken schlüpfen mit dunkelbraunem Gefieder, das später heller wird. Geschlechtsreif werden sie mit neun bis elf Jahren, wenn sie lebenslange Paare bilden. Das Weibchen legt ein Ei, das von beiden Eltern etwa zwei Monate lang bebrütet wird. Nach dem Schlüpfen kümmern sich die Eltern noch rund neun Monate um das Junge.
6. Der Vogel mit dem längsten Schnabel: der Australische Pelikan
Der Schnabel des Australischen Pelikans ist 34 bis 47 cm lang. Darunter sitzt ein dehnbarer Kehlsack, der bis zu 13 Liter Wasser fassen kann und beim Fangen von Fischen wie ein Netz funktioniert. An der Spitze des Schnabels befindet sich ein scharfer Haken. Er hilft dem Vogel, glitschige Beute festzuhalten, das Gefieder zu reinigen und sich zu verteidigen – ein Merkmal, das auch Möwen und Kormorane besitzen.
Australische Pelikane leben in Buchten, Seen, Flüssen, Mündungsgebieten und Sümpfen in fast ganz Australien. Sie jagen oft im Verband. Dabei bilden sie einen Halbkreis und treiben Fische ins flache Wasser, bevor sie sie aufnehmen. Sie brüten in Kolonien. Das Weibchen legt ein bis zwei Eier, manchmal drei. Die Brut dauert etwa einen Monat, und die Jungen bleiben noch mehrere Monate bei den Eltern.
Ihre Spannweite erreicht bis zu 1,9 Meter. Für langes aktives Fliegen sind sie nicht gemacht, doch sie sind hervorragende Gleiter. Sie können bis zu 24 Stunden in der Luft bleiben, Höhen von 3000 Metern erreichen und mit etwa 56 km/h fliegen.
7. Der größte Vogel der Antarktis: der Kaiserpinguin
Der Kaiserpinguin ist der einzige Vogel, der mitten im antarktischen Winter brütet. Er wird bis zu 120 cm groß und wiegt bis zu 45 kg. Sein dichtes Gefieder und eine dicke Fettschicht schützen ihn bei Temperaturen von –60 °C und bei Stürmen mit bis zu 150 km/h.
Kaiserpinguine tauchen tiefer als 500 Meter und halten mehr als 20 Minuten die Luft an – länger als jeder andere Vogel. 2011 wurde ein Pinguin beobachtet, der 27,6 Minuten unter Wasser blieb. Nach dem Auftauchen brauchte er sechs Minuten, um wieder zu stehen, und weitere zwanzig Minuten, um loszulaufen. Den Rekord stellte 2013 ein Pinguin im Rossmeer auf: 32,2 Minuten.
Die Brutzeit beginnt im Mai. Das Weibchen legt ein Ei, übergibt es dem Männchen und geht für etwa zwei Monate zum Meer, um zu fressen. In dieser Zeit wärmt das Männchen das Ei und fastet, wobei es bis zu 45 Prozent seines Körpergewichts verliert. Wenn das Küken schlüpft, tauschen die Eltern die Rollen. Das Weibchen übernimmt die Betreuung, während das erschöpfte Männchen zum Fressen ins Meer zieht.
Die größten Vogelarten im Vergleich
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