Fakten über den Mount Kilimanjaro
Der Kilimandscharo ist einer der eindrucksvollsten Berge der Welt. Fast direkt am Äquator gelegen, zieht er Besucher mit seinen weiten Ausblicken, einzigartigen Pflanzenarten und einem besonderen Gefühl von Abenteuer und Herausforderung an. Viele Menschen beschreiben ihre Erfahrung am Kilimandscharo als „lebensverändernd“, „prägend“ oder „einzigartig“.
Im Gegensatz zu vielen anderen bekannten Gipfeln muss man weder besonders sportlich sein noch Klettererfahrung haben, um an einer Kilimandscharo-Expedition teilzunehmen. Für die meisten Wanderer von Altezza ist der Kilimandscharo das erste große Abenteuer in dieser Höhe. Oft weckt es das Interesse am Bergsteigen und führt später zu weiteren Touren auf der ganzen Welt. Der Kilimandscharo ist ein idealer Ort für alle, die zum ersten Mal einen Gipfel besteigen möchten – sicher, komfortabel und unvergesslich.
Wenn Sie planen, dieses besondere Abenteuer zu beginnen, möchten Sie vielleicht mehr über dieses UNESCO-Welterbe erfahren. In diesem Artikel haben wir einige wichtige Fakten über den Mount Kilimandscharo zusammengestellt:

Höhe
Der Mount Kilimandscharo ragt 5.895 Meter (19.340 Fuß) über dem Meeresspiegel auf und ist damit der höchste Berg des afrikanischen Kontinents. Das bedeutet jedoch nicht, dass Bergsteiger genau so viele Höhenmeter zurücklegen – die Kilimandscharo-Region liegt bereits auf etwa 800 Metern über dem Meeresspiegel, und die Startpunkte der Routen liegen noch deutlich höher:
Das Londorossi Gate (für die Lemosho- und Northern-Circuit-Routen) befindet sich auf 2.360 Metern. Die meisten Lemosho-Touren beginnen sogar noch höher, bei den Lemosho Glades auf etwa 3.500 Metern – so startet die Akklimatisierung fast sofort.
Das Machame Gate (für die Machame-Route) liegt auf 1.740 Metern, inmitten eines unberührten tropischen Regenwaldes.
Abenteuer auf der Marangu-Route beginnen am Marangu Gate, das auf 2.700 Metern liegt. Diese Route ist die bekannteste am Kilimandscharo und wird daher oft von vielen Wanderern genutzt.
Das Nalemuru (Rongai) Gate, der Ausgangspunkt der Rongai-Route, liegt auf der abgelegenen Nordseite des Berges, in etwa 1.950 Metern Höhe.
Das Umbwe Gate, der Startpunkt der anspruchsvollsten Kilimandscharo-Route, liegt auf 1.600 Metern über dem Meeresspiegel.
Wie man sieht, beginnen die Touren bereits in großer Höhe – eine Besteigung des Kilimandscharo bedeutet also nicht, die gesamten 5.895 Meter zu Fuß zurückzulegen. Doch wer den Uhuru Peak erreicht, steht tatsächlich auf 5.895 Metern – hoch genug, um die Krümmung der Erde zu sehen. Beeindruckend!
Name
Während viele Rätsel rund um den Kilimandscharo längst gelöst sind, ist die Herkunft seines Namens bis heute nicht eindeutig geklärt. Viele Erklärungen stammen aus der Sprache der Chagga – dem Volk, das traditionell am Fuß des Kilimandscharo lebt, wahrscheinlich schon lange bevor Swahili in Ostafrika verbreitet wurde. Manche sagen, der Name gehe auf die Wörter kilelema und njaare aus der Chagga-Sprache zurück, die „unmöglich“ und „Vogel“ bedeuten. Zusammengesetzt könnte das also heißen: „selbst für einen Vogel unmöglich“ – auch wenn Weißnacken-Raben tatsächlich noch höher fliegen.
Johannes Rebmann, einer der ersten europäischen Entdecker von Tanganjika, vermutete, dass das Wort *jaro* „Karawane“ bedeutet. Zusammengesetzt mit *kilelema* ergäbe sich also die Bedeutung „der, der Karawanen aufhält“. Tatsächlich stellte der Kilimandscharo früher ein echtes Hindernis für Karawanen dar, die die afrikanischen Ebenen durchquerten.
Andere Quellen schreiben, dass *njaro* in der Sprache der Chagga „weiß“ bedeutet – ein Hinweis auf die schneebedeckte Spitze des Vulkans, die der Schriftsteller Ernest Hemingway einst als „unglaublich weiß“ beschrieb.
Wieder andere glauben, der Name könnte sich auf einen bösen Geist beziehen, der auf den Hängen des Berges wohne und früher angeblich verhinderte, dass jemand den Gipfel erreichte. Doch da heute jedes Jahr fast zwanzigtausend Menschen den Uhuru Peak besteigen, scheint die Kraft dieses Geistes – falls es ihn je gab – im Lauf der Zeit nachgelassen zu haben.
Letztlich weiß niemand genau, woher der Name Kilimandscharo stammt. Und wahrscheinlich wird das auch so bleiben. Bei Altezza gefällt uns das – der Name gehört zu den geheimnisvollen Dingen, die den Kilimandscharo so besonders machen. Wer mehr über diese und andere Legenden erfahren möchte, kann sich einer unserer Touren anschließen – unsere Guides erzählen diese Geschichten mit Leidenschaft.
Lage und Karte des Kilimandscharo
Der Mount Kilimandscharo liegt fast direkt am Äquator, etwa 200 Meilen beziehungsweise drei Breitengrade südlich davon. Dadurch besitzt er ein einzigartiges Ökosystem und ist einer der wenigen Orte der Welt, an denen man in Äquatornähe Schnee erleben kann.
Ein weiterer interessanter Fakt: Sonnenauf- und -untergang finden am Kilimandscharo das ganze Jahr über zur gleichen Zeit statt.
Entstehung des Kilimandscharo
Der Kilimandscharo ist nicht nur der höchste Berg Afrikas, sondern auch der höchste freistehende Berg der Welt – er gehört also zu keinem Gebirgszug. Der Kilimandscharo ist ein erloschener Vulkan und erhebt sich eindrucksvoll direkt aus der afrikanischen Ebene – ein faszinierender Anblick. Genau das macht ihn so besonders: Alle anderen bekannten Gipfel, wie der Everest im Himalaya, der Aconcagua in den Anden oder der Elbrus im Kaukasus, sind Teil größerer Gebirgszüge.
Vor rund 750.000 Jahren brach Lava durch die Große Afrikanische Grabenbruchzone – eine gewaltige Erdspalte – und löste einen starken Vulkanausbruch aus. Die gewaltige Energie schleuderte Erde und Gestein in die Höhe und formte Shira, den ersten der drei Vulkankegel des Kilimandscharo. Der Shira-Vulkan war etwa zweihunderttausend Jahre lang aktiv, bis sein Rand schließlich einstürzte und eine große, offene Caldera bildete.
Der zweite Vulkankegel, Mawenzi, entstand durch weitere Eruptionen innerhalb der Shira-Caldera. Trotz starker Erosion hat Mawenzi bis heute seine markante Form behalten, die man schon aus großer Entfernung erkennen kann.
Etwa vierzigtausend Jahre nach der Entstehung von Mawenzi kam es zu einem weiteren Ausbruch, der Kibo formte. Diese Eruption war besonders stark und hob den Krater auf fast 6.000 Meter Höhe – damit wurde Kibo der höchste der drei Vulkankegel.
So entstand die heutige Form des Kilimandscharo.
Doch auch danach gab es noch Ausbrüche. Einer davon verteilte kleine, glänzende schwarze Steine – sogenanntes Obsidian – über das gesamte Shira-Plateau. Wanderer finden sie dort bis heute, obwohl dieser Ausbruch viele Jahrtausende zurückliegt.
Hinweis: Nehmen Sie keine Obsidian-Stücke mit! Nach tansanischem Recht ist es streng verboten, Tiere, Pflanzen, Steine oder andere natürliche Gegenstände aus den Nationalparks mitzunehmen.
Letzter Ausbruch
Die letzte bekannte vulkanische Aktivität am Kilimandscharo fand vor etwa zweihundert Jahren statt. Dabei entstand eine Formation, die heute als „Ash Pit“ bekannt ist. Sie gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Krater. Wenn Sie nach dem Erreichen des Gipfels noch genug Kraft haben, kann Ihr Guide Sie dorthin führen. Dort sehen Sie Gletscher und Spuren des vergangenen Vulkanausbruchs – direkt auf dem höchsten Punkt Afrikas. Es lohnt sich, dafür ein paar zusätzliche Stunden einzuplanen.
Vulkankegel
Da der Shira-Kegel durch vulkanische Aktivität zerstört wurde, besitzt der Kilimandscharo heute technisch gesehen zwei erhaltene Kegel: Kibo, dessen Gipfel der Uhuru Peak ist, und Mawenzi auf der Ostseite des Berges.
Fakten zum Uhuru Peak
Der Uhuru Peak ist das Ziel aller Kilimandscharo-Besteigungen. Er liegt auf dem höchsten Punkt des Kibo-Kegels, 5.895 Meter (19.341 Fuß) über dem Meeresspiegel. Die Kilimanjaro National Park Authority (KINAPA) hat drei Wege zum Gipfel markiert:
Der südöstliche Aufstieg über das Barafu Summit Camp ist der zweitschnellste Weg zum Gipfel. Er wird von Wanderern genutzt, die die Lemosho-, Machame- oder Umbwe-Route gewählt haben. Über Barafu erreicht man den Gipfel in der Regel ein bis zwei Stunden schneller als über den Kibo-Weg (siehe unten). Der Punkt am Kraterrand heißt „Stella Point“ und gilt als wichtiger Zwischenstopp auf dem Weg zum Gipfel. Der letzte Abschnitt vom Stella Point bis zum Uhuru Peak ist deutlich weniger anstrengend als der steile Aufstieg vom Barafu Camp bis zum Stella Point.
Die östliche Route, die über das Kibo Summit Camp verläuft, ist etwas länger, aber keineswegs weniger beeindruckend. Wenn Wanderer den Kraterrand erreichen, gelangen sie zu einem Ort namens Gilman’s Point – benannt nach dem deutschen Ingenieur und Forscher Clement Gillman. Von dort führt der Weg weiter zum Stella Point, was etwa eine Stunde dauert. Dieser kürzere Abschnitt ist einer der kleinen Vorteile für diejenigen, die über das Barafu Camp aufsteigen. Danach folgt man dem gemeinsamen Pfad bis zum höchsten Punkt des Kilimandscharo – dem Uhuru Peak. Bergsteiger, die die Marangu-, Rongai- oder Northern-Circuit-Route gewählt haben, nutzen diesen Weg zum Gipfel.
Der geheimnisvollste Aufstieg zum Gipfel führt durch den Western Breach Corridor. Durch einen alten Vulkanausbruch stürzte ein Teil der westlichen Kraterwand ein und öffnete einen direkten Zugang zum Krater. Um dorthin zu gelangen, müssen Wanderer jedoch eine rund 200 Meter hohe, steile Passage erklimmen, in der gelegentlich Steinschlag vorkommt. Der Aufstieg ist körperlich anspruchsvoller als über die üblichen Routen und eignet sich daher nur für erfahrene Bergsteiger, idealerweise mit vorheriger Akklimatisierung.
Mawenzi Peak
Der Mawenzi Peak ist der höchste Punkt auf der Ostseite des Kilimandscharo. Er erreicht eine Höhe von 5.149 Metern (16.893 Fuß). Auf der Rongai-Route kann man ihn aus nächster Nähe vom Mawenzi Camp aus sehen.
Um den Mawenzi Peak zu besteigen, braucht man alpine Erfahrung – im Gegensatz zum Uhuru-Gipfel ist hier Kletterausrüstung wie Seile, Eispickel und weiteres Spezialgerät erforderlich. Zudem muss man eine besondere Genehmigung der Kilimanjaro National Park Authority einholen, wofür der Nachweis von Bergsteigererfahrung nötig ist. Zusätzlich zu den regulären Gebühren fällt eine Sondergebühr an (etwa 750 US-Dollar in der Saison 2021–2022).
Geschichte des Kilimandscharo
Die Geschichte des Kilimandscharo ist reich an Ereignissen und faszinierenden Persönlichkeiten. Ausführliche Aufzeichnungen über den Berg begannen erst im späten 19. Jahrhundert – eine spannende Herausforderung für Historiker. Was war über den Kilimandscharo bekannt, bevor er genauer erforscht wurde?
Hier ein Überblick über die wichtigsten historischen Erwähnungen des Kilimandscharo.
Die erste bekannte Erwähnung des Kilimandscharo stammt von Ptolemäus von Alexandria. In seinen Schriften beschreibt er einen „großen, schneebedeckten Berg“ nahe der ostafrikanischen Küste – keine andere Erhebung als der Kilimandscharo passt zu dieser Beschreibung.
Im sechsten Jahrhundert erreichten arabische Händler die Ostküste Afrikas und erkundeten kurzzeitig das Landesinnere. In einem erhaltenen Reisebericht erwähnten sie ebenfalls den Kilimandscharo.
Fast tausend Jahre später taucht der Berg erneut in schriftlichen Aufzeichnungen auf, diesmal in Berichten der Portugiesen, die sich in Mombasa (Kenia) und anderen Küstenfestungen niederließen. Vom kenianischen Grenzgebiet aus ist der Kilimandscharo gut sichtbar.
Die ersten Nicht-Afrikaner, die versuchten, den Berg zu besteigen, waren die deutschen Missionare Baron Claus von der Decken und Johannes Rebmann. Ihnen folgten viele weitere, die jedoch alle wegen unzureichender Vorbereitung und schwieriger Wetterbedingungen scheiterten. Erst 1889 gelang es Hans Meyer und Ludwig Purtscheller, den Kilimandscharo erfolgreich zu besteigen.
Mitte des 20. Jahrhunderts weckte der Kilimandscharo das Interesse des Missionars und Forschers Dr. Richard Reusch. Er gilt als Organisator der ersten kommerziellen Expeditionen zum „Dach Afrikas“. Reusch, ein ehemaliger Offizier der russischen Armee, gründete die erste „Schule“ für Bergführer im Rahmen des East African Mountaineering Club. Ihm ist auch der Bericht über den berühmten gefrorenen Leoparden am Kilimandscharo zu verdanken. Bei Altezza sind wir überzeugt, dass seine Leidenschaft für diesen Berg bis heute unerreicht bleibt.
Nach der Unabhängigkeit Tansanias wurde der Kilimandscharo als Reiseziel weiterentwickelt. Seitdem hat er sich von einer abgelegenen Sehenswürdigkeit zu einem der bekanntesten Nationalparks der Welt entwickelt.
Wer mehr über die Geschichte des Kilimandscharo erfahren möchte, findet auf dieser Website einen ausführlichen Artikel dazu.
Akklimatisierung und Höhenkrankheit
Wie bereits erwähnt, braucht man keine besonderen Fähigkeiten, um den Gipfel des Kilimandscharo zu erreichen. Auch außergewöhnliche Fitness ist nicht erforderlich – die meisten unserer Gäste, die erfolgreich den Gipfel bestiegen haben, hatten zuvor keinerlei Klettererfahrung und waren keine Spitzensportler.
Trotzdem scheitern viele Wanderer aus einem einfachen Grund: unzureichende oder falsche Akklimatisierung.
„Akklimatisierung“ bezeichnet die Anpassungsvorgänge, die im menschlichen Körper ablaufen, wenn man sich an größere Höhen gewöhnt. Mit zunehmender Höhe nimmt der Sauerstoffgehalt der Luft ab. Man sollte sich vorstellen, an welche Höhe und an welchen Sauerstoffgehalt der eigene Körper im Alltag gewöhnt ist – und dann daran denken, wie es ist, plötzlich in einer deutlich dünneren Luft zu atmen und dort ein bis zwei Tage zu verbringen. Auf dem Kilimandscharo, wie auch auf anderen Bergen, sinkt der Luftdruck mit zunehmender Höhe, und die Sauerstoffmoleküle verteilen sich weiter. Dadurch nimmt der Körper mit jedem Atemzug weniger Sauerstoff auf.
Mit etwas Zeit reagiert der Körper darauf und beginnt, sich anzupassen. Dieser Prozess umfasst:
- Tieferes und kräftigeres Atmen
- Nutzung von Lungenbereichen, die normalerweise inaktiv sind
- Bildung zusätzlicher roter Blutkörperchen, um den verfügbaren Sauerstoff besser zu den lebenswichtigen Organen zu transportieren
Diese Veränderungen geschehen nicht sofort – der Körper braucht Zeit und Energie, um sich umzustellen. Deshalb gibt es einige einfache, aber entscheidende „goldene Regeln der Akklimatisierung“:
Die richtige Geschwindigkeit halten – Eine Kilimandscharo-Besteigung ist kein Wettlauf. Man sollte sich langsam bewegen, idealerweise doppelt so langsam wie beim normalen Gehen. So spart man Energie für die Anpassung, anstatt sich zu überanstrengen. Die Guides und Träger werden Ihnen oft „pole pole“ zurufen – das bedeutet „langsam, langsam“ auf Swahili. Diesem Rat zu folgen, ist immer eine gute Idee.
Trinken Sie viel Wasser – ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist beim Besteigen des Kilimandscharo entscheidend. Sie sollten täglich mindestens drei bis vier Liter trinken. Am besten in kleinen Schlucken, aber regelmäßig über den Tag verteilt. Machen Sie alle 20 bis 30 Minuten eine kurze Pause zum Trinken. Auch die Guides werden Sie immer wieder daran erinnern, genug zu trinken.
Überspringen Sie keine Akklimatisierungswanderungen – sobald Sie ein Camp erreicht und zu Mittag gegessen haben, bieten die Bergführer in der Regel eine kurze Wanderung etwas weiter den Berg hinauf und anschließend zurück ins Camp an. Vielleicht verspüren Sie den Wunsch, einfach zu ruhen, aber verzichten Sie nicht darauf. Diese Wanderungen dauern meist nicht länger als zwei Stunden und helfen Ihrem Körper erheblich, sich besser anzupassen und die Chancen auf einen erfolgreichen Gipfelerfolg zu erhöhen.
Wählen Sie längere Programme – es gibt verschiedene Routen und Zeitpläne für eine Kilimandscharo-Besteigung. Wenn Sie keine vorherige Höhenanpassung haben, sollten Sie keine fünf- oder sechstägige Tour buchen. Kürzere Programme lassen dem Körper deutlich weniger Zeit zur Anpassung als siebentägige Varianten derselben Route. Bei zu kurzen Touren fällt die körperliche Belastung deutlich schwerer.
Insgesamt ist eine gute Akklimatisierung entscheidend für den Erfolg am Gipfel und gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Guides. Fast alle Bergsteiger, die ihre Kilimandscharo-Tour vorzeitig abbrechen mussten, taten dies wegen unzureichender Akklimatisierung.
Mehr über Akklimatisierung auf dem Kilimandscharo erfahren Sie in einem eigenen Artikel auf dieser Website.
Tiere und Pflanzen
Der Mount Kilimandscharo beherbergt eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Einige von ihnen sind endemisch – sie kommen also nur hier und nirgendwo sonst auf der Welt vor.
Allerdings ist es auf dem Kilimandscharo nicht so einfach, wilde Tiere zu sehen wie etwa in der Serengeti oder im Ngorongoro-Krater. Die meisten Tiere leben im tropischen Regenwald an den unteren Hängen des Berges und halten sich meist fern von den beliebten Wanderwegen. Da das Verlassen der markierten Pfade im Nationalpark streng verboten ist, können Besucher nicht tiefer in den Wald vordringen, um Tiere zu beobachten. Wir unterstützen diese Regelung ausdrücklich – die Wälder des Kilimandscharo gehören zu den wenigen Orten der Erde, an denen Wildtiere noch weitgehend ungestört vom Menschen leben können.
Manche Tiere sind jedoch neugierig und wagen sich bis in die Nähe der Wanderwege, um einen Blick auf die vorbeikommenden Trekker zu werfen. Mit etwas Glück kann man auf einer Kilimandscharo-Wanderung unter anderem folgende Tiere sehen:
Blauer Affe
Im tropischen Regenwald des Kilimandscharo leben viele Blaue Meerkatzen. Der Name ist etwas irreführend – ihr Fell ist nicht blau, sondern dunkelgrau, und sie haben braune Augen. Diese Primaten verbringen die meiste Zeit in den Bäumen und ernähren sich von Früchten, Blüten, Zweigen und gelegentlich auch von Insekten.
Colobus-Affen
Colobus-Affen sind seltener zu sehen als die Blauen Meerkatzen. Sie sind größer und halten sich ebenfalls überwiegend in den Bäumen auf. Ein besonderes Merkmal unterscheidet sie von fast allen anderen Primaten: Sie haben keine Daumen. Das macht sie jedoch zu hervorragenden Kletterern, und man sieht sie nur selten am Boden.
Ein weiteres auffälliges Kennzeichen der Colobus-Affen ist ihr langer, kräftiger Schwanz, der bis zu sechzig Zentimeter lang werden kann und schwarz-weiß gestreift ist. Damit können sie sich an Ästen festhalten oder sogar kopfüber hängen.
Junge Colobus-Affen sind vollständig weiß. Erst mit zunehmendem Alter entwickeln sie die typischen schwarzen Fellpartien.
Weißnacken-Rabe
Raben gelten als besonders intelligente Vögel. Einige Ornithologen vermuten sogar, dass ihre geistigen Fähigkeiten mit denen eines siebenjährigen Kindes vergleichbar oder ihnen überlegen sind. Wie Papageien können sie menschliche Worte nachahmen, und Studien zeigen, dass sie zu abstraktem Denken und gemeinschaftlichem Handeln fähig sind.
Auf dem Kilimandscharo leben viele Weißnacken-Raben. Man sieht sie häufig über den Camps kreisen, wo sie geduldig darauf warten, dass ein unaufmerksamer Koch ein Stück Essen liegen lässt.
Galagos
Galagos, auch Buschbabys genannt, sind kleine, bräunliche Primaten mit nachtaktiver Lebensweise. Während die Kilimandscharo-Besteiger friedlich in ihren Zelten schlafen, sind diese neugierigen, großäugigen Tiere besonders aktiv. Sie leben hauptsächlich im Regenwald. Ihre großen, runden Augen sorgen für hervorragendes Nachtsehen, und ihre kleinen, aber kräftigen Gliedmaßen ermöglichen es ihnen, weite Sprünge von Baum zu Baum zu machen.
Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Früchten und Blüten.
Mäuse
Diese Nagetiere begleiten den Menschen fast überallhin – sogar bis auf den Kilimandscharo. Im Vergleich zu den Mäusen, die man aus Scheunen oder Lagern kennt, sind sie hier meist etwas größer. Man sieht sie häufig am frühen Morgen oder am Nachmittag. Im Gegensatz zu anderen Tieren des Kilimandscharo halten sie sich bevorzugt in der Nähe der Camps auf, wo sie leicht Nahrung finden.
Wer mehr über die Tierwelt des Kilimandscharo erfahren möchte, findet auf dieser Website einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema.
Pflanzen
Im Regenwald und in den höheren Zonen des Kilimandscharo wachsen Hunderte verschiedener Pflanzenarten. Hier findet man unter anderem die immerblühende Blume, die endemische Protea kilimandscharica, die hartnäckige Stoebe (bekannt für ihre starke Ausbreitung und schwierige Entfernung aus Ökosystemen), rote Fackellilien, riesige Lobelien, Feuerball-Lilien und viele andere Hochgebirgspflanzen.
Dendrosenecio Kilimanjari
Die Dendrosenecio ist eine ganz besondere Pflanze, die einen eigenen Abschnitt verdient. Sie wächst ausschließlich auf dem Shira-Plateau und in einigen Gebieten südlich des Barranco Camps – nirgendwo sonst auf der Welt.
Diese Pflanzen sind deutlich höher als die übrige Vegetation am Kilimandscharo und können bis zu sechs Meter groß werden. Ihr Wachstum dauert viele Jahre, doch wenn sie ihre volle Größe erreicht haben, sind sie ein beeindruckender Anblick. Man sieht sie häufig auf Fotos von Reisenden, die diese außergewöhnliche Wanderung unternommen haben.
Im Lauf der Evolution hat diese Pflanze erstaunliche Anpassungsmechanismen entwickelt, um in der rauen Bergumgebung zu überleben. Alte Blätter umhüllen den Stamm und schützen ihn so vor Kälte. Der Stamm speichert Wasser, um trockene Phasen zu überstehen, und bei sinkenden Temperaturen rollen sich die jungen Blätter ein, um die kalte Luft fernzuhalten. Diese Pflanzen sind wahre Überlebenskünstler des Kilimandscharo.
Afrikas höchster Baum
Wissenschaftler haben kürzlich eine beeindruckende Entdeckung gemacht: Der höchste – und zugleich einer der ältesten – Bäume Afrikas steht am Kilimandscharo. Mit einer Höhe von 81 Metern (265 Fuß) übertrifft er den bisherigen Rekordhalter in Südafrika, der inzwischen abgestorben ist. Dieser Baum ist nicht nur der höchste Afrikas, sondern zählt auch zu den sechs größten Bäumen der Welt.
Erstaunlich ist zudem, dass dieser Gigant im Kilimandscharo-Ökosystem wächst – einem Gebiet, das aufgrund seiner Höhenlage eigentlich weniger günstige Bedingungen bietet als die Tieflandwälder. Dass dieser Baum hier überlebt hat und zu solch einer Größe heranwachsen konnte, ist wirklich bemerkenswert.
Gletscher
Die Gletscher des Kilimandscharo gehören zweifellos zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten des Berges. Sie sind zudem einer der wenigen Orte am Äquator, an denen man Eis sehen kann. Auch wenn große Teile der ältesten Gletscher inzwischen geschmolzen sind, wirken sie noch immer beeindruckend.
Die bekanntesten und größten Gletscher des Kilimandscharo sind:
Der Furtwängler-Gletscher liegt südlich des Kraters. Man sieht ihn deutlich, wenn man von Stella Point zum Gipfel wandert.
Der Rebmann-Gletscher befindet sich im südöstlichen Teil des Gipfelbereichs.
Das Northern Ice Field liegt im nordwestlichen Teil des Kraterkegels und enthält – Stand 2021 – den größten verbliebenen Eismassenanteil.
Der Balletto-Gletscher liegt südlich des Kraters.
Um diese beeindruckenden Naturerscheinungen besser zu sehen, lohnt es sich, nach dem Erreichen des Uhuru Peak in Richtung Krater hinabzusteigen. Die Guides bieten diesen zusätzlichen Abstecher allen an, die noch genügend Energie und Interesse haben. Der Abstieg dauert etwa zwei zusätzliche Stunden und führt näher an die Gletscher heran.
Schmelzen der Kilimandscharo-Gletscher
Zur Mittagszeit kann es im Gipfelbereich sehr heiß werden, und viele Bergsteiger wundern sich, dass die Gletscher überhaupt noch existieren. Unsere Guides hören oft die Frage: „Wie ist es möglich, dass sie unter dieser Sonne nicht längst geschmolzen sind?“
Tatsächlich reflektiert das weiße Eis den größten Teil der Sonnenwärme. Das Eis schmilzt nicht von oben, sondern von unten – durch die aufgeheizten Felsen unter der dicken Eisschicht. Diese Wärme lässt die Gletscher langsam, aber stetig zurückgehen. Leider werden sie irgendwann ganz verschwinden.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat der Kilimandscharo rund 80 Prozent seiner Eiskappe verloren. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Prozess nicht mehr aufhalten lässt. Manche Wissenschaftler führen das Abschmelzen auf die globale Erwärmung zurück, andere sehen darin ein natürliches Phänomen, das sich in der Erdgeschichte wiederholt hat. Nach dieser Theorie waren die Gletscher des Kilimandscharo vor etwa zehntausend Jahren vollständig verschwunden, und der Berg war eisfrei. Während einer „kleinen Eiszeit“ im 16. Jahrhundert bildeten sie sich dann erneut. Auch wenn die Gletscher heute wieder schrumpfen, glauben wir, dass dies nicht für immer so bleiben wird.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es sechzehn bekannte Gletscher auf dem Kilimandscharo. Vier davon waren bis Anfang der 1990er Jahre bereits verschwunden. Damit sind unsere heutigen Zeiten wahrscheinlich eine der letzten Gelegenheiten, die Gletscher des Kilimandscharo in ihrer beeindruckenden Form zu erleben.
Kilimandscharo-Nationalpark
Der Mount Kilimandscharo ist Teil des Kilimandscharo-Nationalparks, der 1973 offiziell gegründet wurde. Ursprünglich umfasste der Park nur den Berg selbst. Auf Empfehlung des Welterberates wurde das Schutzgebiet später erweitert und schließt heute auch die umliegende Waldzone ein, um das einzigartige Ökosystem besser zu bewahren.
Alle menschlichen Aktivitäten im Nationalpark unterliegen dem „General Development Plan“ (GDP) des Mount Kilimanjaro National Park. Dieser legt unter anderem Folgendes fest:
Minimierung menschlicher Einflüsse: Der Eingriff des Menschen in das Ökosystem des Kilimandscharo soll so gering wie möglich bleiben. Aus diesem Grund dürfen keine dauerhaften Gebäude errichtet werden – ausgenommen Verwaltungsgebäude der Parkverwaltung und Hütten entlang der Marangu-Route.
Nutzung ausgewiesener Routen: Das Besteigen des Kilimandscharo ist ausschließlich auf den genehmigten Wanderwegen erlaubt. Das Verlassen der markierten Pfade ist streng verboten und kann mit Geldbußen oder weiteren Strafen geahndet werden.
Regelung des Bergtourismus: Bevor die Kilimanjaro National Park Authority (KINAPA) gegründet und verbindliche Vorschriften eingeführt wurden, konnten Besucher den Berg nach Belieben erkunden. Angesichts der heutigen Besucherzahlen ist jedoch klar, warum ein geordnetes System notwendig war – unkontrolliertes Wandern hätte das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems in wenigen Jahren zerstört. Deshalb verabschiedete KINAPA die „National Parks Mountain Regulations“, die genau festlegen, was auf den Hängen des Kilimandscharo erlaubt ist und was nicht.
Arbeitsplätze und wirtschaftlicher Nutzen für die lokale Bevölkerung: Der Tourismus ist ein zentraler Wirtschaftszweig Tansanias, und die Beliebtheit des Kilimandscharo bei internationalen Gästen trägt erheblich dazu bei. Der Entwicklungsplan sieht vor, Arbeitsplätze für Einheimische im Park zu schaffen und alles zu vermeiden, was diese gefährden könnte. Tausende Menschen arbeiten am Kilimandscharo – als Bergführer, Köche, Träger, Ranger und in anderen Berufen, die eng mit dem Berg verbunden sind.
Wir freuen uns, dass das Interesse an einer Besteigung des Kilimandscharo von Jahr zu Jahr wächst. Je mehr Besucher kommen, desto stärker profitieren auch die umliegenden Gemeinden und ihre Bewohner.
Der Kilimandscharo-Nationalpark in der Kunst
Da der Kilimandscharo europäischen und amerikanischen Künstlern, Schriftstellern und anderen Kulturschaffenden lange Zeit kaum bekannt war, erhielt er nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie andere berühmte Berge.
Zu den bekanntesten Werken über den Kilimandscharo gehören:
Die Kurzgeschichte “The Snows of Kilimanjaro” von Ernest Hemingway – wahrscheinlich das berühmteste Kunstwerk, das sich auf den Kilimandscharo bezieht. Obwohl die Handlung selbst nur wenig mit dem Berg zu tun hat, dient der schneebedeckte Gipfel als Symbol für den Höhepunkt einer Lebensreise – in diesem Fall als Allegorie auf das Leben des Protagonisten Harry. Eine empfehlenswerte Lektüre für den Flug nach Tansania.
Der Film “The Snows of Kilimanjaro” aus dem Jahr 1952, unter der Regie von Henry King, ist eine eindrucksvolle Verfilmung von Hemingways Geschichte. Mit Susan Hayward und Gregory Peck in den Hauptrollen erzählt der Film die Geschichte aus einer leicht anderen Perspektive und erhielt viel Lob von Kritikern, darunter zwei Oscar-Nominierungen. Seit 2021 ist der Film gemeinfrei und eine klare Empfehlung für alle, die sich für den Kilimandscharo und Afrika im Allgemeinen interessieren.
Zombies on Kilimanjaro: A Father/Son Journey Above the Clouds von Tim Ward ist eine bewegende persönliche Erzählung über die gemeinsame Besteigung des Kilimandscharo durch Vater und Sohn. In der rauen Umgebung des Berges entstehen ehrliche Gespräche über Themen, die im Alltag oft unausgesprochen bleiben. Ein sehr lesenswertes Buch für alle, die sich für menschliche Beziehungen und Abenteuer interessieren.
Berühmte Besteigungen
Die meisten Kilimandscharo-Expeditionen sind klassische, mehrtägige Wanderungen. Einige davon verdienen jedoch besondere Erwähnung:
Die jüngste Person, die das „Dach Afrikas“ bestieg, war Montannah Kenney. Sie erreichte 2018 im Alter von nur sieben Jahren erfolgreich den Uhuru Peak und brach damit den bisherigen Rekord von Roxy Getter, die bei ihrer Besteigung acht Jahre alt war.
Die älteste Person, die den Kilimandscharo bestiegen hat, ist Anne Lorimore im Alter von 89 Jahren. Sie übertraf damit die bisherigen Rekordhalter Angela Vorobeva (86) und Fred Distelhorst (87). Alle drei planten ihre Besteigungen sorgfältig und hielten sich an die Regeln zur Akklimatisierung. Sie sind der lebende Beweis dafür, dass wirklich jeder den Kilimandscharo besteigen kann – körperliche Fitness ist dabei nicht der entscheidende Faktor, um das „Dach Afrikas“ zu erreichen.
Angela Vorobeva erreichte den höchsten Punkt Afrikas zudem ohne die Hilfe von zusätzlichem Sauerstoff.
Die schnellste Kilimandscharo-Besteigung aller Zeiten gelang dem Schweizer Bergsteiger Karl Egloff. Er lief über die Umbwe-Route bis zum Uhuru Peak und stieg über die Mweka-Route wieder ab – und das in weniger als sieben Stunden. Selbst für erfahrene Skyrunner ist das außergewöhnlich, denn ihre durchschnittliche Zeit liegt meist zwischen zehn und vierzehn Stunden.
Bei Altezza Travel organisieren wir gelegentlich Skyrunning-Touren, empfehlen diese jedoch ausschließlich erfahrenen Bergsteigern mit nachweislicher Skyrunning-Erfahrung.
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