Afrika ist ein Kontinent, auf dem der Mensch in einem empfindlichen Gleichgewicht mit der Natur lebt. Einige der gefährlichsten Lebewesen der Erde – von großen Raubtieren bis hin zu winzigen Insekten – sind hier zu Hause, und Begegnungen mit ihnen können tödlich enden. In diesem Artikel von Altezza Travel geht es um die Tiere, die in Afrika die meisten Menschen töten.
7. Büffel
Nach Angaben der International Union for Conservation of Nature leben in Afrika etwa 400.000 Büffel. Obwohl sie Pflanzenfresser sind, verursachen sie jedes Jahr rund 200 Todesfälle bei Menschen.
Büffel gehören seit jeher zu den „Big Five“ – zusammen mit Löwen, Leoparden, Nashörnern und Elefanten. Heute wird dieser Begriff vor allem im Zusammenhang mit Safaris und Wildbeobachtungen verwendet, ursprünglich bezeichnete er jedoch die gefährlichsten Tiere Afrikas aus Sicht der Jäger.
Auch heute noch gelten sie als gefürchtet: In spezialisierten Jagdmagazinen, die leider weiterhin existieren, heißt es, dass die Jagd auf Büffel äußerste Vorsicht, Erfahrung und ein Team von mindestens drei Jägern erfordert. Am häufigsten werden Jäger und Bauern angegriffen – meist dann, wenn die Tiere ihr Revier verteidigen oder eine Bedrohung für ihre Jungtiere wahrnehmen. Büffel sind intelligent, unberechenbar, aggressiv und zu einer koordinierten Verteidigung fähig.
6. Löwe
Nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) leben heute noch etwa 20.000 bis 25.000 Löwen in freier Wildbahn. Fast alle davon in Afrika, rund 700 in Indien. Eine Studie aus dem Jahr 2024 schätzt, dass Löwen jährlich bis zu 250 Menschen töten könnten. Zwar gibt es keine weltweiten Statistiken, doch zahlreiche Vorfälle und deren Ursachen sind dokumentiert.
Ein bekanntes Beispiel sind die sogenannten „Tsavo-Menschenfresser“ – zwei Löwen, die Ende des 19. Jahrhunderts Arbeiter beim Bau einer Brücke über den Tsavo-Fluss in Kenia angriffen. Die Schätzungen der Todesopfer in einem Zeitraum von neun Monaten reichen von 28 bis 135 Menschen. Ein Bericht der International Union for Conservation of Nature (IUCN) erwähnt, dass Löwen in Ostafrika in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts etwa 1.500 Menschen innerhalb von 15 Jahren töteten. Zwischen 1990 und 2005 kamen etwa 600 Menschen ums Leben, mindestens 300 wurden verletzt.
Da Löwen normalerweise keine Menschen jagen, haben Wissenschaftler die Ursachen solcher Angriffe untersucht. Experten nennen mehrere Faktoren:
- Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren in ländlichen Gebieten, wo Menschen, Nutztiere und Raubtiere denselben Lebensraum teilen
- Krankheiten unter Nutzvieh oder Dürreperioden, die den Bestand an natürlicher Beute verringern und Löwen zwingen, nach alternativen Nahrungsquellen zu suchen
- Krankheiten oder Verletzungen, die Löwen dazu bringen, leichtere Beute wie Menschen zu jagen
- Gewöhnung an menschliches Fleisch nach dem Fressen nicht bestatteter Leichen, etwa während Epidemien, Kriegen oder entlang alter Sklavenrouten
5. Elefant
Elefanten töten jedes Jahr rund 500 oder mehr Menschen. Um das Ausmaß und die Ursachen dieses Konflikts zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf den Hintergrund: Noch vor wenigen Jahrhunderten lebten schätzungsweise 25 Millionen Elefanten auf den afrikanischen Savannen. Bis 1980 war ihre Zahl auf unter zwei Millionen gefallen, und bis 2025 sank sie auf etwa 415.000 – eine bedrohliche Entwicklung für das Überleben der Art. Schuld daran ist nicht nur die Wilderei, auch die Trophäenjagd ist weiterhin verbreitet.
Elefanten sind Pflanzenfresser von enormer Größe – sie benötigen täglich rund 150 Kilogramm Nahrung und etwa 200 Liter Wasser. Um diese Mengen zu finden, durchstreifen sie riesige Gebiete. Doch ihr Lebensraum schrumpft zunehmend durch wachsende Dörfer, Ackerflächen und Infrastrukturprojekte.
Wie viele andere Wildtiere verlieren auch Elefanten ihren natürlichen Lebensraum und konkurrieren immer stärker mit dem Menschen um Wasser und Nahrung. Diese Konkurrenz fordert auf beiden Seiten Opfer. Da Afrika die größte Elefantenpopulation der Welt beherbergt (in Asien leben nur etwa 40.000–50.000 Tiere), ereignen sich die meisten tödlichen Zwischenfälle hier.
4. Flusspferd
Obwohl sie nicht zu den „Big Five“ gehören, sind Flusspferde für etwa ebenso viele Todesfälle verantwortlich wie Elefanten – rund 500 pro Jahr. Die Ursachen sind ähnlich: Menschen dringen immer stärker in ihren Lebensraum ein und beanspruchen mehr und mehr Fläche. Flusspferde gelten zwar als äußerst aggressiv, befinden sich jedoch in einer zunehmend prekären Lage.
Zum einen sind Flusspferde reine Süßwasserbewohner. Sie leben in seichten Seen, Flüssen oder Sümpfen, und ihre Haut muss ständig feucht bleiben – der Zugang zu Wasser ist überlebenswichtig. Dadurch können sie keine weiten Strecken an Land zurücklegen und geraten zwangsläufig häufiger in Kontakt mit Menschen, die ebenfalls Wasserquellen nutzen. Angriffe auf Schwimmer aus nahegelegenen Dörfern oder auf Fischer, die einer Herde zu nahe kommen, sind keine Seltenheit.
Zum anderen wird in einigen Regionen Afrikas Flusspferdfleisch gegessen, und ihre Stoßzähne sind auf dem Schwarzmarkt als Ersatz für Elfenbein begehrt. Das erhöht das Risiko von Konflikten zusätzlich – und bedroht vor allem die Tierpopulation. Laut World Population Review leben heute nur noch etwa 125.000 bis 148.000 Flusspferde in Afrika.
3. Krokodil
Diese Raubtiere fordern weltweit bis zu 1.000 Menschenleben pro Jahr. Sie leben in Flüssen, Seen und gelegentlich sogar in Küstengewässern – also dort, wo Menschen regelmäßig mit ihnen in Kontakt kommen. In Afrika gibt es fünf Krokodilarten, von denen das Nilkrokodil das größte und gefährlichste ist. Es kann bis zu 5,5 Meter lang werden und über 500 Kilogramm wiegen.
Offizielle, einheitliche Statistiken zu Krokodilangriffen in Afrika existieren nicht. Die verfügbaren Zahlen widersprechen sich und beziehen sich auf unterschiedliche Zeiträume. Einige Quellen sprechen von etwa 300 Todesfällen pro Jahr, andere verweisen auf die 1940er und 1950er Jahre, in denen angeblich bis zu 1.000 Menschen jährlich getötet wurden – beides ist jedoch nicht durch offizielle Daten belegt.
2019 veröffentlichte Simon Pooley, Umweltwissenschaftler am Birkbeck College der University of London, eine Studie über Angriffe von Nilkrokodilen auf Menschen im Zeitraum von 1949 bis 2016. Die Forscher dokumentierten 214 bestätigte Fälle, die meisten davon während der heißen Monate zwischen Dezember und März. Experten führen dies auf die Regenzeit zurück – bei hohem Wasserstand sind die Tiere schwerer zu erkennen – sowie auf die Paarungszeit, in der Krokodile besonders aggressiv werden. Die meisten Opfer waren Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, die beim Schwimmen oder Fischen überrascht wurden.
2. Schlangen
Trotz ihrer meist geringen Größe fordern Schlangen weit mehr Menschenleben als die meisten großen Tiere – sie stellen eine der größten Gefahren des Kontinents dar. Der Grund liegt in ihrem weiten Verbreitungsgebiet: Man findet sie in Savannen, offenen Wäldern, felsigen Regionen, Sümpfen und sogar in Städten. In Afrika leben etwa 400 Schlangenarten, rund 30 davon sind giftig.
Jedes Jahr werden Hunderttausende Menschen gebissen, 20.000 bis 30.000 sterben an den Folgen. Die häufigste Ursache ist die Schwarze Mamba, die als tödlichste Schlange des Kontinents gilt. Ohne medizinische Behandlung kann der Tod innerhalb weniger Stunden eintreten – meist zwischen vier und sechzehn Stunden nach dem Biss. Die hohe Sterberate ist vor allem auf den Mangel an schneller medizinischer Hilfe zurückzuführen.
Besonders betroffen sind Menschen in ländlichen Gebieten. Sie können Krankenhäuser mit Gegengift oft nicht rechtzeitig erreichen oder wenden sich stattdessen an traditionelle Heiler. Deren Kräutermittel helfen jedoch nicht – die Opfer sterben oder tragen bleibende Schäden davon.
Andere hochgefährliche Arten sind Kobras, Vipern und die Boomslang, eine Baumschlange. Sie gilt als die giftigste Schlange Afrikas, ist jedoch scheu und greift im Gegensatz zur aggressiven Schwarzen Mamba Menschen nur selten an.
1. Mücken
Dieses kleine Insekt gilt als das tödlichste Tier Afrikas und der Erde, da es jedes Jahr Hunderttausende Menschenleben fordert. Die Gefahr liegt nicht in der Mücke selbst, sondern in der Krankheit, die sie überträgt: Malaria.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden zwischen 2000 und 2022 weltweit 2,1 Milliarden Malariafälle und 11,7 Millionen Todesfälle registriert. Der überwiegende Teil – 82 Prozent der Fälle und 94 Prozent der Todesfälle – trat in afrikanischen Ländern auf. Anders gesagt: Jedes Jahr infizieren sich in Afrika mehr als 230 Millionen Menschen mit Malaria, und über 500.000 sterben daran. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, vor allem Kinder und schwangere Frauen.
Malaria wird durch Parasiten verursacht, die beim Stich einer infizierten Mücke in den Blutkreislauf gelangen. Erste Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost treten meist innerhalb von zwei Wochen auf. Bei rechtzeitiger Behandlung erfolgt die Genesung in der Regel innerhalb weniger Tage. Unbehandelt kann die Krankheit jedoch schwer verlaufen und zu Schwäche, Verwirrtheit, Krampfanfällen und Atemnot führen – in diesem Stadium steigt das Sterberisiko deutlich an.
Welches Tier tötet in Afrika die meisten Menschen?
Die Malariamücke. Jedes Jahr sterben bis zu 500.000 Menschen an der durch sie übertragenen Krankheit Malaria. Danach folgen Schlangen (20.000–30.000 Todesfälle), Krokodile (1.000), Flusspferde (500), Elefanten (500), Löwen (250) und Büffel (200).
Was sind die gefährlichsten Tiere Afrikas?
Zu Afrikas zehn gefährlichsten und aggressivsten Tieren gehören:
- Flusspferd
- Büffel
- Nilkrokodil
- Löwe
- Leopard
- Nashorn
- Gefleckte Hyäne
- Elefant
- Honigdachs
- Schwarze Mamba (Schlange)
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