Kann man während einer Kilimandscharo-Besteigung ein CPAP-Gerät verwenden?
Ja. Bergsteiger mit diagnostizierter obstruktiver Schlafapnoe können ein CPAP-Gerät auch bei Hochgebirgstouren sicher und wirksam nutzen. In manchen Fällen wird es auch Personen empfohlen, bei denen Schlafapnoe festgestellt wurde, die zu Hause aber kein CPAP-Gerät verwenden. Vor der Reise ist ein Gespräch mit einem Arzt wichtig. Dazu gehören eine gründliche Untersuchung und eine individuelle Beratung. Auch Hinweise dazu, wie sich die CPAP-Einstellungen in großer Höhe anpassen lassen, sind dabei entscheidend.
Schlafapnoe und Höhe
Mit zunehmender Höhe wird das Atmen schwieriger, weil die Luft dünner wird. Jeder Atemzug enthält weniger Sauerstoff. Je höher man steigt, desto weniger Sauerstoff bekommt der Körper. Für Menschen, die nachts ohnehin Atemaussetzer haben, kann diese Kombination problematisch sein. Der Schlaf wird unruhig, und manche Bergsteiger bekommen nachts Luftnot. Nach solchen Nächten wachen viele erschöpft auf. Sie fühlen sich müde, gereizt und haben oft Kopfschmerzen.
Der Gipfel des Kilimandscharo liegt auf 5.895 m (19.341 ft). Mit zunehmender Höhe verändert sich die Atmung in der Nacht auf folgende Weise:
- Ab 1.800 m (5.900 ft) entwickeln selbst gesunde Menschen eine höhenbedingte periodische Atmung. Langsame, flache Atemzüge wechseln sich mit schnellen, tiefen ab. Oft folgt darauf eine kurze Atempause.
- Ab 2.500 m (8.200 ft) wird diese periodische Atmung stärker. Gleichzeitig steigt das Risiko für Höhenkrankheit.
- Ab 4.200 m (13.800 ft) verdoppelt sich die Zahl der obstruktiven Apnoen und .
Mit anderen Worten: In großer Höhe verschlechtert sich die Schlafqualität bei allen Menschen. Personen ohne Schlafapnoe passen sich meist an. Menschen mit obstruktiven Apnoen haben dagegen zunehmend Probleme mit der Atmung in der Nacht. Sie benötigen oft Unterstützung, um im Schlaf normal zu atmen.
Mehr über die Atmung in großer Höhe erfahren Sie in unserem ausführlichen Leitfaden zur Vorbereitung auf Trekkingtouren in großer Höhe.
Verwendung von CPAP während einer Kilimandscharo-Besteigung
Das Journal of the American Medical Association empfiehlt, dass Personen, die zu Hause ein CPAP-Gerät nutzen, es auch auf Reisen in große Höhen mitnehmen sollten. Menschen mit Schlafapnoe, die normalerweise keine CPAP-Therapie anwenden, sollten sich vor der Besteigung an einen Lungenfacharzt oder Schlafmediziner wenden. In manchen Fällen kann der Einsatz des Geräts zumindest während der Expedition sinnvoll sein.
Bis etwa 2.400 m (7.900 ft) kommen die meisten Bergsteiger mit automatisch anpassenden CPAP-Einstellungen gut zurecht. Oberhalb dieser Höhe kann jedoch eine manuelle Anpassung nötig sein, sofern das Gerät den Luftdruck nicht selbst ausgleicht. Ein Arzt kann helfen, die richtigen Einstellungen für die jeweilige Höhe festzulegen. Eine manuelle Druckanpassung wird meist erforderlich, weil der Umgebungsdruck auf 2.400 m im Vergleich zum Meeresspiegel um etwa ein Viertel sinkt. Ab dieser Höhe liefern CPAP-Geräte ohne Höhenanpassung einen schwächeren Luftstrom. Das kann die Sauerstoffaufnahme verringern und die Symptome der Schlafapnoe verstärken.
Wie lädt man ein CPAP-Gerät in den Bergen?
Wenn Ihr Modell mit wechselbaren Akkus arbeitet, nehmen Sie mehrere Akkusätze mit. Für eine 7- bis 8-tägige Besteigung reichen in der Regel 2 bis 4 Akkupacks aus. Prüfen Sie die tatsächliche Akkulaufzeit jedoch vor der Reise genau. Achten Sie außerdem darauf, die Akkus warm zu halten. Legen Sie sie nachts in den Schlafsack, damit sie in der Kälte keine Leistung verlieren.
Während einer Kilimandscharo-Expedition mit Altezza Travel können leere Akkus zu unserem Basisbüro hinuntergeschickt werden. Dort werden sie aufgeladen und zum nächsten Camp gebracht. Für die zusätzliche Arbeit der Träger fällt eine Gebühr an. Dieser Service erspart es Ihnen jedoch, viele Akkus selbst mitzutragen.
Eine weitere Möglichkeit ist, einen Generator mitzunehmen, um Akkus oder CPAP-Geräte mit fest eingebauter Stromversorgung zu laden. Wenn Sie den Kilimandscharo mit Altezza Travel besteigen, können Sie Ihren Ansprechpartner bitten, die Generator-Miete in Ihr Programm aufzunehmen. Dieser Service kostet 1.000 USD. Im Preis enthalten sind die Genehmigung für die Mitnahme eines Generators in den Nationalpark sowie die Bezahlung von zwei Trägern, die den Generator und den benötigten Treibstoff transportieren.
Vorbeugung von Schlafapnoe-Problemen am Kilimandscharo
Um obstruktiver Schlafapnoe in großer Höhe vorzubeugen, empfehlen viele Fachärzte die Einnahme von Diamox (Acetazolamid). Das gilt sowohl für Personen, die normalerweise eine CPAP-Therapie nutzen, als auch für diejenigen, die dies nicht tun. Die American Medical Association unterstützt diese Einschätzung. Vor der Einnahme ist jedoch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt unbedingt erforderlich.
Studien zeigen zudem, dass Acetazolamid die Symptome der Schlafapnoe in großer Höhe wirksam reduziert.
Fazit
Wenn Sie für Ihre Kilimandscharo-Besteigung ein CPAP-Gerät benötigen, sollten Sie es unbedingt mitnehmen. Die Nutzung von CPAP verbessert den Schlaf, erleichtert die Anpassung an die Höhe und erhöht die Chancen, den Gipfel des höchsten Berges Afrikas erfolgreich zu erreichen.
Alle Inhalte auf Altezza Travel werden mit Hilfe von Expertenwissen und gründlicher Recherche erstellt, in Übereinstimmung mit unserer Redaktionspolitik.
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