Tauchen Sie mit unserem ausführlichen Leitfaden in die faszinierende Welt des tansanischen Kaffees ein. Wir stellen Ihnen die verschiedenen in Tansania angebauten Sorten vor – vom Peaberry bis zum Kilimanjaro-Kaffee. Das Land hat für Kaffeeliebhaber eine Menge zu bieten. Erfahren Sie, wie Experten den Geschmack und die besonderen Eigenschaften des lokalen Kaffees beschreiben. Und verpassen Sie nicht unsere Tipps für den Besuch von Kaffeeplantagen in Tansania, wo Sie alles hautnah erleben und probieren können!
In unseren weiteren Artikeln beleuchten wir die Geschichte des Kaffees in Afrika, gehen der Frage nach, welcher der beste Kaffee der Welt ist, und erzählen von Kopi Luwak – einem einzigartigen Kaffee, der auf ungewöhnliche Weise verarbeitet wird.
Hat Tansania guten Kaffee?
Tansania liegt nahe am Äquator in Afrika und ist bekannt für den Kaffeeanbau. In vielen Regionen des Landes ist der Boden sehr fruchtbar. Es gibt mehrere große Vulkane. Der bekannteste ist der Kilimandscharo – Afrikas höchster Berg mit drei Vulkankegeln. Dadurch sind seine Hänge und die umliegenden Ebenen reich an Mineralstoffen. Sie versorgen die Kaffeepflanzen mit allem, was sie für ein gesundes Wachstum brauchen. So reifen die Kaffeekirschen mit einem ausgewogenen Geschmack.
Auch das Klima spielt eine wichtige Rolle für den Geschmack des Kaffees. Oft heißt es, guter Kaffee wächst in großer Höhe. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Temperatur. Besonders aromatischer Kaffee stammt von Pflanzen, deren Früchte in kühleren Bedingungen reifen. In höheren Lagen sind die Temperaturen genau richtig, und die Bedingungen sind ideal.
Die bekanntesten Handelsnamen tansanischen Kaffees – Moshi, Arusha und Kilimanjaro – stehen für Hochlandkaffee. Diese Sorten sind besonders begehrt. Dank ihnen gehört tansanischer Kaffee zu den besten der Welt. In dieser Liga finden sich auch Kaffees aus Kenia, Äthiopien, Guatemala, Costa Rica sowie von den indonesischen Inseln Sulawesi und Sumatra – und natürlich aus Jamaika. In der Kaffeewelt ist Tansania besonders für eine spezielle Bohnenform bekannt: die Peaberry-Bohne. Sie ist das Markenzeichen des Landes.
Kaffee ist nach Tabak das zweitwichtigste landwirtschaftliche Exportgut Tansanias. Der Anbau wird hier ernst genommen, denn der Export trägt erheblich zur Wirtschaft bei. Organisationen wie das Tanzania Coffee Board sorgen dafür, dass sich die lokale Kaffeeindustrie stetig entwickelt und internationale Qualitätsstandards einhält.
Kaffee, der in Höhenlagen zwischen 900 und 1.200 Metern wächst, wird als „High Grown“ (HG) oder „Hard Bean“ (HB) bezeichnet.
Kaffee aus Höhen zwischen 500 und 900 Metern trägt die Bezeichnung „Standard“ oder „Central Standard“.
Kaffee aus der Kilimandscharo-Region in Tansania gilt als eine der besten Premiumsorten der Welt. Das Getränk aus diesen Bohnen hat einen vollen Körper, ein reiches Aroma und eine frische, weinartige Säure.
Tansania wird oft als aufstrebender Stern in der Welt des Spezialitätenkaffees bezeichnet. Diese Kategorie macht nur etwa 8 bis 10 Prozent der gesamten weltweiten Arabica-Ernte aus. Um diese Einstufung zu erreichen, arbeiten viele Fachleute zusammen – von den Pflückern bis zu den Röstmeistern. Kaffees in dieser Kategorie erhalten die höchste Anerkennung von den Experten der internationalen Organisation The Specialty Coffee Association.
Angesichts all dieser Fakten bleibt kaum ein Zweifel: Der in Tansania angebaute und geerntete Kaffee ist ein Produkt von höchster Qualität, das weltweit geschätzt wird.
Was ist tansanischer Kaffee?
In Tansania werden sowohl Arabica- als auch Robusta-Kaffeepflanzen angebaut – die beiden bekanntesten Arten der Kaffeebäume. Viele halten sie für Kaffeesorten, doch das stimmt nicht ganz. Um zu verstehen, was genau in Tansania wächst, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Hierarchie des Kaffees.
Kaffee-Hierarchie
Zunächst wird Kaffee nach Arten, also nach Pflanzenarten, unterschieden. Es gibt über 120 davon. Für den Anbau sind jedoch nur zwei wirklich wichtig: Arabica (Coffea arabica) und Robusta (Coffea canephora).
Wie in der Tierwelt haben auch diese Arten Unterarten oder Sorten. Einige entstehen natürlich in freier Wildbahn, andere wurden gezielt vom Menschen gezüchtet. Die natürlich entstandenen nennt man „Varietäten“, die gezüchteten „Kultivare“. Die bekanntesten Arabica-Varietäten sind Bourbon und Typica. Bei Robusta sind es einfach Robusta und Conilon.
Danach kommen die speziellen Kaffeesorten, die in bestimmten Regionen eines Landes angebaut werden. Zum Beispiel stammen Sidamo und Yirgacheffe aus Äthiopien. Brazil Bourbon Santos und Yellow Bourbon kommen aus Brasilien. Und Jamaica Blue Mountain wächst auf der Insel Jamaika.
Manchmal erscheint der Name der Kaffeepflanze selbst im Titel, wie bei Bourbon. In anderen Fällen wird das Herkunftsland oder ein geografischer Ort genannt. So sind die Blue Mountains ein Gebirge in Jamaika, und Santos ist eine Hafenstadt in Brasilien. Es gibt auch Sorten, deren Name auf eine konkrete Person oder Geschichte verweist. Die Sorte Pacas etwa ist nach einem Farmer aus El Salvador benannt, auf dessen Plantage sie gezüchtet wurde.
Weltweit gibt es rund zwei- bis dreitausend verschiedene Kaffeesorten.
Welche Kaffeesorten gibt es in Tansania?
Wie bereits erwähnt, baut Tansania zwei Arten von Kaffee an: Arabica und Robusta. Etwa 70 Prozent der tansanischen Produktion sind Arabica, die restlichen 30 Prozent Robusta.
Auf der Karte unten sind die wichtigsten kaffeproduzierenden Länder der Welt dargestellt. Länder, die sich auf Robusta spezialisieren, sind dunkelgrün markiert, Produzenten von Arabica in Gelb, und Länder mit beiden Sorten in einem mittleren Grünton. Tansania, im Osten Afrikas gelegen, gehört zu den Ländern, die sowohl Arabica als auch Robusta anbauen.
Nach Angaben des Tanzania Coffee Board wird der Kaffeeanbau in Tansania in drei Typen unterteilt:
- Robusta, verarbeitet mit der Trockenmethode
- Arabica, verarbeitet mit der Nassmethode
- Eine kleine Menge natürlich verarbeiteter Arabica
Hier geht es also um die Methoden der Bohnenverarbeitung. Die beiden Hauptarten bleiben gleich. Der gesamte Robusta in Tansania wird natürlich verarbeitet, das heißt, er wird in der Sonne getrocknet. Der größte Teil des Arabica wird zuerst in Wasserbecken gewaschen und anschließend getrocknet. Weniger als fünf Prozent des Arabica werden ohne vorheriges Waschen direkt sonnengetrocknet.
Ein Blick auf die Karte der Kaffeeanbaugebiete zeigt: Robusta wächst nur in einer Region im Nordwesten des Landes – in Kagera. Arabica wird in mehreren anderen Regionen angebaut. Seine Anbaugebiete liegen vor allem in drei Zonen: Mbeya, Mbinga und im großen nördlichen Gebiet, das die Bergregionen von Arusha, Kilimandscharo, Manyara und Tanga umfasst.
Kaffeeanbaugebiete in Tansania
Kagera liegt westlich des Viktoriasees und ist bekannt für seine großen Plantagen, auf denen Robusta angebaut wird. Über den tansanischen Robusta gibt es einige überraschende Fakten.
Erstens wird hier schon seit langer Zeit Kaffee angebaut. Die einheimischen Haya-Bauern kultivierten ihn bereits, bevor europäische Siedler Kaffeepflanzen nach Tanganjika brachten, wie das Gebiet damals hieß. Im Kilimandscharo-Gebiet wurde der Kaffeeanbau zum Beispiel erst 1898 unter deutscher Kolonialherrschaft eingeführt. Von den Haya ist bekannt, dass sie schon Mitte des 19. Jahrhunderts Kaffee anbauten.
Zweitens ist das Anbaugebiet von Robusta in Kagera so groß, dass es sowohl die äthiopischen als auch die kenianischen Plantagen übertrifft.
In Kagera wächst der Kaffee in Höhenlagen von 1200 bis 1400 Metern über dem Meeresspiegel. Die Böden sind fruchtbar und tonhaltig. Die Erntezeit für Robusta liegt zwischen Mai und Oktober.
Die Nordhochländer umfassen Regionen wie Arusha, Kilimandscharo und weitere Gebiete. Die wichtigsten Kaffeeplantagen liegen an den Hängen des Mount Meru, des Kilimandscharo und der Pare-Berge. Die ersten beiden sind Vulkane, deren Böden sich hervorragend für den Kaffeeanbau eignen. Betrachtet man eine Weltkarte mit den wichtigsten Kaffeeanbaugebieten, fällt auf, dass fast alle entlang des sogenannten Pazifischen Feuerrings liegen – also an den Grenzen der tektonischen Platten. Tansania gehört zwar nicht dazu, doch durch den Grabenbruch der afrikanischen Platte entstanden hier zahlreiche Vulkane.
Im Norden Tansanias wird Arabica angebaut, und dieser Kaffee gilt als besonders hochwertig. Dazu tragen mehrere Faktoren bei: Zum einen der nährstoffreiche Boden mit vielen Mineralien, zum anderen die hohe Lage von 1250 bis 1400 Metern über dem Meeresspiegel. Auch der regelmäßige Regen und das kühle Klima spielen eine Rolle. Die hier geernteten Bohnen sind frei von Bitterkeit. Sowohl im Norden als auch im Süden des Landes findet die Erntezeit von Juli bis Dezember statt.
Zu den Südhochländern gehört die Region Mbeya, der größte Kaffeeproduzent des Landes, sowie angrenzende Gebiete. Diese Hochländer grenzen an den Malawisee (auch Nyasasee genannt), einen der drei großen afrikanischen Seen, die teilweise in Tansania liegen. In den Regionen der Südhochländer wächst Kaffee in Höhenlagen zwischen 1200 und 1800 Metern über dem Meeresspiegel.
Der Kaffee aus den südlichen Bergen Tansanias wird unter sehr guten Bedingungen getrocknet. Auch der Transport der fertigen Bohnen ist hier gut organisiert und erfolgt mit der richtigen Technik. Dadurch bleibt der Kaffee trocken und behält seine Qualität. In anderen Teilen Tansanias kommt es dagegen häufig zu Qualitätsverlusten, weil die Bohnen beim Transport Feuchtigkeit aufnehmen.
Einige Plantagen liegen noch höher – bis zu 2500 Meter über dem Meeresspiegel. Das gilt als nahezu die obere Grenze für den Kaffeeanbau. Arabica wird bis zu dieser Höhe gepflanzt. Robusta wächst in Tansania vor allem in Höhen zwischen 800 und 900 Metern.
Erwähnenswert sind außerdem zwei weitere Kaffeeanbaugebiete: die Region Kigoma am Tanganjikasee, dem tiefsten See Afrikas, und die Regionen Mwanza und Mara, die an den Viktoriasee grenzen.
In Tansania wird Kaffee nicht nur angebaut, sondern wächst auch wild. Es gibt hier viele verschiedene Arten von Kaffeepflanzen. Interessanterweise werden immer noch neue Arten entdeckt. Kürzlich wurde eine wilde Art namens Coffea kihansiensis beschrieben. Man geht davon aus, dass sie durch Züchtung zur Verbesserung bestehender Kaffeesorten beitragen könnte. Eine weitere neue Art ist Coffea bridsoniae. Erstere wurde in der Region Morogoro südlich der Udzungwa-Berge gefunden, die zweite in mehreren Waldreservaten der Ost-Usambara-Berge. Beide gelten als endemisch, das heißt, sie kommen nur in Tansania vor.
Insgesamt wachsen in Tansania 16 verschiedene Kaffeearten, von denen etwa die Hälfte endemisch ist. Damit liegt Tansania weltweit auf dem zweiten Platz, was die Vielfalt an Kaffeearten betrifft. Den ersten Platz belegt Madagaskar mit 57 Arten. Hier geht es um die natürliche Artenvielfalt wilder Kaffeepflanzen, nicht um gezüchtete Sorten.
Was ist Tanzania Peaberry Kaffee?
Tanzania Peaberry Kaffee ist weltweit bekannt. Doch was bedeutet „Peaberry“ eigentlich? Normalerweise enthält eine Kaffeekirsche zwei Samen. In etwa 1 bis 9 Prozent der Fälle entwickelt sich durch eine genetische Besonderheit jedoch nur ein einziger Samen. Solche Kirschen nennt man „Peaberry“.
Da dieser einzelne Samen im Inneren der Frucht mehr Platz hat, wird er größer und rundlicher als gewöhnliche Bohnen, die flach aneinanderliegen. Der Geschmack solcher Bohnen gilt als feiner und intensiver als der normaler Kaffeebohnen. Deshalb ist Peaberry-Kaffee besonders begehrt und wird zu einem höheren Preis verkauft.
Tanzania Peaberry Kaffee wird meist mittelstark geröstet, da sich so sein Geschmack am besten entfaltet. Das Aroma wird komplexer, mit Noten von Zitrusfrüchten, Ananas und manchmal auch Kokos. Eine angenehme Säure erinnert an Wein, während der Geschmack insgesamt sanft bleibt. Der blumige Nachklang hinterlässt ein samtiges Gefühl auf der Zunge.
Neben der Sorte Kilimandscharo gilt Tanzania Peaberry als der beste Kaffee, den das Land zu bieten hat. Sein hervorragender Geschmack rechtfertigt den hohen Preis, zu dem dieser Kaffee verkauft wird.
Wie schmeckt tansanischer Kaffee?
Beim Geschmack von tansanischem Kaffee sollte man mindestens zwischen den nördlichen und südlichen Sorten unterscheiden.
Im Allgemeinen zeichnet sich der Kaffee aus dem Norden durch seine ausgeprägte Säure und seinen vollen Körper aus. Er hat einen ausgewogenen Geschmack mit einer leichten Süße und ein angenehmes Aroma.
Der Kaffee aus dem Süden hingegen ist fruchtiger und blumiger im Geschmack, mit einer feinen Säure und einem mittleren Körper.
Arabica-Kaffee von den tansanischen Vulkanen Kilimandscharo und Meru hat einen fruchtigen Geschmack mit einer deutlichen Zitronennote. Seine Säure ist spürbar, das Geschmacksprofil ausgewogen. Der kräftige Körper wirkt rund und hinterlässt ein samtiges Gefühl im Mund. Typische Geschmacksnuancen des Kilimandscharo-Kaffees sind Vanille, süße Schokolade und manchmal Praline. Mitunter lassen sich auch Noten von Zedernholz, schwarzem Tee oder Gewürzen erkennen.
Die Säure des nördlichen tansanischen Arabica erinnert an Wein. Da dieser Kaffee auf nährstoffreichen Vulkanböden wächst, ist sein Geschmack tief und voll. Der Körper reicht von mittlerem bis kräftigem Profil und ist besonders aromatisch.
Welche Kaffeesorten werden am Kilimandscharo angebaut?
Die bekanntesten Handelsnamen des lokalen Kaffees sind Kilimanjaro, Arusha und Moshi. Dieser Kaffee wächst nahe der Grenze zu Kenia und ähnelt in seinen Eigenschaften stark dem kenianischen Kaffee. Da kenianischer Kaffee weltweit bekannter ist, treffen viele seiner positiven Merkmale auch auf diese tansanischen Sorten zu.
Kilimanjaro und Arusha sind Regionen in Tansania, während Moshi eine Stadt ist – die Hauptstadt der Region Kilimandscharo. Hier befindet sich der Sitz der ältesten Kaffeekooperative Afrikas, der Kilimanjaro Native Cooperative Union (KNCU). Sie gilt als der größte Aufkäufer tansanischer Kaffeebohnen aus der Kilimandscharo-Region und wird direkt von den Bauern selbst geführt. Wie andere Kooperativen verkauft sie den Kaffee und setzt sich für die Interessen der lokalen Produzenten ein.
Auch in Moshi findet wöchentlich eine Kaffeeversteigerung statt, bei der Bauern ihre Ernte verkaufen. Nach den gesetzlichen Vorgaben müssen kleine Kaffeefarmen ihre Bohnen über diese Auktion anbieten. Produzenten mit Spitzenqualität sind davon ausgenommen und dürfen direkt an Röstereien verkaufen, was ihnen bessere Preise sichert. Dadurch werden die Bauern am Kilimandscharo motiviert, die Qualität ihres Kaffees weiter zu verbessern.
Der Kaffee, der am höchsten Berg Afrikas wächst, gilt als einer der besten des gesamten Kontinents. Fachleute und private Käufer bewerten ihn regelmäßig mit höchster Qualität.
Wie schmeckt Kaffee aus den Südhochländern?
Arabica-Kaffee aus den südlichen Bergen Tansanias – vor allem aus den Regionen Mbeya, Ruvuma und Umgebung – hat einen ausgeprägten fruchtigen Geschmack. Er zeigt Noten von Kirsche und Mandarine. Sein feiner, vollmundiger Geschmack wird oft durch Nuancen von Schokolade und Karamell ergänzt, die an Melasse erinnern.
Der Körper dieses Kaffees wird als seidig beschrieben und unterscheidet sich damit deutlich von anderen afrikanischen Arabica-Sorten. Eine milde, zurückhaltende Säure betont die süß-fruchtigen Aromen. Zu den Fruchtnoten kommen blumige Anklänge hinzu. Die Dichte des Kaffees aus dem Süden ist mittel, mit einer weichen, angenehmen Konsistenz.
Kaffee aus den südlichen Regionen wird meist sehr sorgfältig getrocknet, und auch der Transport erfolgt fachgerecht. Dadurch ist der Anteil an fehlerhaften Bohnen gering – ein Punkt, der von Exporteuren besonders geschätzt wird. Vor allem Kaffees aus Ruvuma erhalten häufig sehr gute Bewertungen von Fachprüfern.
Wie schmeckt Kaffee vom Westufer des Viktoriasees?
Robusta-Kaffee aus dem Westen Tansanias hat den typischen Geschmack eines hochwertigen Robustas. Sein volles, kräftiges Aroma entfaltet sich besonders gut bei einer dunklen Röstung. In dieser Röststufe zeigt er seinen lebendigen Charakter so deutlich, dass es sich lohnt, die Bohnen ein zweites Mal aufzugießen. Die dunkle Röstung bringt eine ausgeprägte Schokoladennote hervor, die bei mittlerer Röstung kaum wahrnehmbar ist. Auch ein Hauch von Gewürz tritt hinzu.
Die Säure des Kaffees aus Kagera wird als lebendig und spürbar, aber dennoch fein beschrieben. Dieser ausgezeichnete Kaffee besitzt einen angenehmen Zitrusgeschmack, ergänzt durch Karamellaromen. Er eignet sich auch für eine hellere Röstung und ergibt dann ein leicht bitteres Getränk – ideal, um in den Tag zu starten.
Wie schmeckt Tanzania Peaberry Kaffee?
Ein Blick auf das Geschmacksprofil einer Tasse Tanzania Peaberry Kaffee lohnt sich – er stammt von den besten Plantagen des Landes. Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um eine besondere Bohne, die als einzelner Samen in der Kaffeekirsche heranwächst, statt wie üblich als Paar. Durch den fehlenden „Konkurrenten“ und die doppelte Nährstoffversorgung sammelt diese einzelne Bohne all das, was an den Hängen der tansanischen Vulkane wächst – in konzentrierter Form. Jeder Geschmack, jedes Aroma und jede Nuance sind doppelt so intensiv.
Dieser Arabica mit etwas höherem Koffeingehalt bietet ein besonders volles Geschmacksprofil. Sein feines Aroma und der sanfte Nachgeschmack machen ihn bei Kaffeeliebhabern auf der ganzen Welt sehr beliebt. Wer eine Packung Peaberry-Kaffee von den Plantagen am Kilimandscharo oder aus Ngila bekommt, zahlt dafür gern einen höheren Preis. Auf dem Markt wird dieser Kaffee meist teurer gehandelt als andere Sorten aus Tansania.
Tanzania Peaberry Kaffee hat ein fruchtig-schokoladiges Geschmacksprofil. Er erinnert an schwarze Johannisbeeren mit einem Hauch von Schokolade und hinterlässt einen süßen Nachgeschmack. Diese zarte Süße wird durch die milde Säure betont, die für alle tansanischen Kaffees typisch ist. Er wird nur in kleinen Mengen produziert, daher muss man oft gezielt nach ihm suchen.
Warum ist tansanischer Kaffee so gut?
Zum Abschluss lassen sich die wichtigsten Merkmale des tansanischen Kaffees zusammenfassen. Es handelt sich um hochwertigen Kaffee aus großen Höhenlagen – besonders beim Arabica. Sein tiefer, lebendiger Geschmack wird von Beeren- und Fruchtnoten begleitet. Eine sanfte, weinartige Säure rundet das Aroma ab, ohne es zu dominieren. Eine mittlere Röstung bringt das Geschmacksprofil besonders gut zur Geltung. Wer einen kräftigeren Kaffee mit deutlichen Schokoladennoten bevorzugt, wird den tansanischen Kaffee auch in mitteldunkler oder dunkler Röstung schätzen.
Dank der nährstoffreichen Böden gedeiht der Kaffeeanbau in Tansania hervorragend. Die Welt entdeckt zunehmend den besonderen Charakter seines Arabica und Robusta. Besonders geschätzt werden die Sorten Bourbon und Kent. Auch Typica, Blue Mountain, N39 und Nyasa haben ihre Liebhaber. Premium-Bohnen aus Tansania finden ihren Weg zu anspruchsvollen Kaffeefreunden in Japan, den USA, Deutschland, Russland, Italien, Australien und sogar Marokko.
In den letzten Jahren hat Tansania weltweit etwa den 15. Platz unter fast 50 kaffeeexportierenden Ländern gehalten. Angesichts des hohen Anteils an Premiumkaffee ist das ein sehr guter Wert. In Afrika gehört Tansania regelmäßig zu den fünf größten Produzenten. Doch wie steht afrikanischer Kaffee eigentlich im Vergleich zu Kaffee aus Südamerika und Asien da?
Kaffee aus Afrika
Afrika ist die Heimat der meisten Kaffeepflanzenarten der Welt. Viele Länder des Kontinents bauen Kaffee an und gelten als wichtige Lieferanten hochwertiger Bohnen.
Günstige klimatische Bedingungen, geeignetes Hochland mit vulkanischem Boden und ein traditionell nachhaltiger Anbau prägen den Ruf des afrikanischen Kaffees. Unter nachhaltigem Anbau versteht man hier die weitverbreitete Praxis, Kaffee natürlich und ohne chemische Düngemittel zu kultivieren. Afrikanischer Kaffee wird sowohl von Fachleuten als auch von Kaffeeliebhabern geschätzt. Ein weiterer Pluspunkt ist die ausschließlich manuelle Ernte.
Unter den afrikanischen Ländern gelten Äthiopien, Kenia, Uganda und Tansania als führend in der Kaffeeproduktion. Äthiopien ist die historische Heimat des Arabica und liefert große Mengen dieses Kaffees, auch in der Spezialitätenkategorie. Kenianischer Kaffee ist weltweit bekannt und beliebt für seine lebhafte Säure – ein typisches Merkmal des lokalen Arabica. Uganda ist Afrikas Hauptproduzent von Robusta und gilt wahrscheinlich als Ursprungsland dieser Kaffeeart. Trotz seiner guten Qualität bleibt ugandischer Kaffee preislich meist unter dem Niveau anderer Regionen.
Tansania produziert sowohl Arabica als auch Robusta und hat sich zudem erfolgreich im Bereich des Spezialitätenkaffees etabliert. Tansanischer Kaffee kann mit anderen afrikanischen Sorten und sogar mit dem berühmten kolumbianischen Kaffee gut mithalten.
Afrikanischer Kaffee zeichnet sich geschmacklich durch fruchtige Noten und eine lebendige Säure aus. Eine gute Balance, angenehme Süße und oft eine weinähnliche Säure haben ihm einen hervorragenden Ruf eingebracht. Äthiopischer und kenianischer Kaffee gehören ohne Zweifel zu den besten der Welt.
Zu den bekanntesten äthiopischen Sorten zählen Yirgacheffe – ein dichter Hochlandkaffee mit Zitrusnoten und langem Nachgeschmack –, Sidamo, ein weicher Arabica mit blumigen Aromen und einem Hauch von Karamell, sowie Harrar, der durch seinen komplexen Geschmack mit würzigen und trockenen Fruchtnoten an Rotwein erinnert. Der bekannteste kenianische Kaffee ist Kenya AA: Er ist beerig-zitrusartig, sehr aromatisch und hinterlässt einen sanften Nachgeschmack. Er gilt als eine der besten Sorten weltweit.
Afrikanische Kaffees genießen weltweit großes Ansehen, besonders im Bereich hochwertiger Premiumkaffees, für die der Kontinent bekannt ist. Das ist kaum überraschend – schließlich liegt der Ursprung des Kaffees, wie auch der Menschheit selbst, in Afrika.
Wo kann man tansanische Kaffeebohnen kaufen?
Nachdem Sie nun mehr über tansanischen Kaffee erfahren haben, möchten Sie ihn vielleicht selbst probieren – einen Kaffee, der aus Bohnen der sonnigen Weiten Tansanias zubereitet wird. Zum Glück ist das ganz einfach. Dieser Kaffee ist international gefragt, und man kann ihn in vielen Ländern kaufen – zum Beispiel über Online-Shops oder in spezialisierten Kaffeegeschäften vor Ort. Vom Kauf in gewöhnlichen Supermärkten raten wir eher ab, da dort abgepackter Kaffee oft lange lagert. Das liegt an den langen Lieferketten und der Zwischenlagerung beim Transport.
Wir geben hier bewusst keine konkreten Einkaufsempfehlungen, denn dieser Artikel ist informativ, nicht kommerziell. Wir sind Altezza Travel, ein Reiseveranstalter mit Sitz in Tansania. Seit vielen Jahren leben wir am Fuß des Kilimandscharo und organisieren Expeditionen auf den höchsten Berg Afrikas, Safaris in die bekanntesten Nationalparks des Landes und Ausflüge zu kulturell bedeutenden Orten. Wir lieben Tansania sehr und stehen täglich in Kontakt mit den Menschen vor Ort. Wir genießen den lokalen Kaffee, doch unsere Arbeit liegt in einem anderen Bereich. Ziel dieses Artikels war es, einen ehrlichen Einblick in den Kaffeeanbau in Tansania zu geben.
Unser einziger Rat: Achten Sie beim Kauf von tansanischem Kaffee auf die Angaben des Verkäufers. Informieren Sie sich, ob es sich um reinen Arabica, Robusta oder eine Mischung handelt. Fragen Sie nach Herkunft, Sorte und Röstgrad des Kaffees. Ein seriöser Anbieter nennt auch das Röstdatum der Bohnen. Ein besonders guter informiert zusätzlich über das Verpackungsdatum nach dem Rösten.
Wählen Sie den besten tansanischen Kaffee und genießen Sie seinen wunderbaren Geschmack! Wenn Sie während Ihrer Reise durch Tansania lokale Kaffeeplantagen besuchen möchten, organisieren wir gern eine Tour zu den Kaffeebauern am Kilimandscharo und in Arusha.
Kaffeefarm-Touren in Tansania
Wir bieten verschiedene Möglichkeiten an, lokale Kaffeeplantagen zu besuchen – passend zu Ihrem Zeitplan. Wenn Sie einen ganzen Tag zur Verfügung haben und in die Kultur der Chagga eintauchen möchten, die traditionell am Kilimandscharo leben, empfehlen wir die umfassende Materuni-Wasserfall- und Kaffeefarm-Tour.
Wer sich für die professionelle Kaffeeproduktion in Tansania interessiert, sollte die Kilimanjaro Plantation besuchen – die größte Plantage am Kilimandscharo. Dort wird der gesamte Prozess gezeigt: vom Anbau der Kaffeepflanzen bis zur Verkostung des fertigen Getränks. Sie sehen nicht nur die Kaffeebäume, sondern erfahren auch, wie die Bohnen gewaschen, getrocknet, geröstet und schließlich zubereitet werden.
Ein Besuch bei den lokalen Kaffeebauern
Materuni ist ein Dorf an den Hängen des Kilimandscharo, nahe der geschützten Waldzone des Nationalparks. Es ist zugleich der Name eines beeindruckenden Wasserfalls am Fluss Mvare. Wenn Sie Wasserfälle lieben, die aus großer Höhe inmitten tropischer Vegetation herabstürzen, und gleichzeitig die echte lokale Kultur kennenlernen möchten, ist dieses Erlebnis genau das Richtige für Sie.
Der Ausflug nach Materuni besteht aus zwei Teilen: einem Spaziergang zum Wasserfall und einem Besuch einer Kaffeefarm, auf der frisch gebrühter Kaffee probiert werden kann. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei eher um ein kulturelles Erlebnis handelt, nicht um eine professionelle Einführung in die Kaffeeproduktion. Die Bohnen werden oft etwas zu stark geröstet, und die Dorfbewohner bauen ihren Kaffee ohne spezielles Fachwissen an – doch genau das macht den traditionellen Charakter dieser Erfahrung aus.
Am Vormittag spazieren Sie durch das Dorf, sehen, wie die Bauern leben, und entdecken vielleicht bunte Chamäleons, die in den Sträuchern am Weg sitzen. Ein freundlicher Guide erzählt Ihnen mehr über die Traditionen des Chagga-Volkes. Am Ende des Spaziergangs erreichen Sie den Wasserfall. Gegen Mittag kehren Sie ins Dorf zurück, wo ein gedeckter Tisch mit warmem, leckerem Essen auf Sie wartet. Danach beginnt der zauberhafte Teil – die Zubereitung des Kaffees.
Vor Ihren Augen werden die Bohnen aus den Kaffeekirschen, die am Vortag geerntet wurden, in einem hölzernen Mörser im Rhythmus lokaler Lieder zerstoßen. Anschließend wird das entstandene Gemisch unter freiem Himmel über offenem Feuer geröstet. Wenn Sie möchten, können Sie bei jedem Schritt mithelfen. Am Ende wird das duftende Pulver aufgebrüht und in Tassen gegossen. Dann genießen Sie eine Tasse köstlichen Kilimandscharo-Kaffee, während Sie in einem kleinen Pavillon am Hang des großen Berges sitzen. Es ist ein besonderes Erlebnis – eben noch haben Sie die rohen Bohnen gesehen, und nur eine halbe Stunde später trinken Sie daraus frisch gebrühten Kaffee.
Ausflug zu einer industriellen Kaffeeplantage
An der Südseite des Kilimandscharo, im Dorf Kibosho, liegt die größte Kaffeeplantage Nordtansanias – die Kilimanjaro Plantation. Dort gibt es eine Farm zum Anbau der Kaffeepflanzen, eine Wasseraufbereitungsstation für die Bohnen und ein Labor, in dem professionelle Verkoster arbeiten.
Die Geschichte des Kaffees in Tansania begann genau hier. Die alten Farmgebäude stammen aus dem Jahr 1918 und werden bis heute zur Lagerung des fertigen Produkts genutzt. Selbst in der Nebensaison liegt der süße, aromatische Duft von Kaffee in der Luft. Auf den Plantagen, auf denen über eine Million Bäume wachsen, liegen die Anbauflächen in einer Höhe von 1350 bis 1500 Metern über dem Meeresspiegel.
Schon beim Betreten des Geländes spürt man die Größe dieser Plantage: endlose Reihen ordentlich gepflanzter Bäume ziehen sich bis zum Horizont, die Trockentische scheinen kein Ende zu nehmen, überall sind Maschinen im Einsatz, und die Arbeiter sind beschäftigt. Die Hauptsaison, in der die Früchte reifen, dauert von Mai bis November. Doch auch in den übrigen Monaten gibt es hier viel zu tun – ein Besuch auf der größten Plantage lohnt sich also zu jeder Jahreszeit.
Während der Führung werden Sie zu den Kaffeepflanzen gebracht, und Ihr Guide erklärt, wie sie gepflegt werden. Sie können auch einen Blick in die Gewächshäuser werfen, in denen kleine Setzlinge heranwachsen. Die Guides erzählen Ihnen von den professionellen Methoden, mit denen hier eine besonders reiche Ernte erzielt wird – und dank derer bis zu 75 Prozent der Bohnen den hohen Standard des Spezialitätenmarktes erreichen. Das ist ein beeindruckender Wert, gestützt auf mehr als ein halbes Jahrhundert Erfahrung.
Die Waschstation für Kaffeebohnen ist ein weit verzweigtes System, in dem die Bohnen bereits während der Verarbeitung sortiert werden. Den Waschvorgang zu beobachten, ist wirklich faszinierend. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel, den Weg der tansanischen Kaffeebohnen zu verfolgen – vom Wassertank über die Kanäle bis zu dem Punkt, an dem die sortierten Chargen unter der afrikanischen Sonne zu trocknen beginnen.
Am Ende der Tour erwartet Sie eine Verkostung. Zertifizierte Verkoster probieren den Kaffee, bestimmen sein Geschmacksprofil und erklären die Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten. Natürlich dürfen auch Sie selbst teilnehmen und ein Getränk aus frisch gerösteten tansanischen Kaffeebohnen genießen. Dabei lernen Sie, wie man Kaffee richtig verkostet und selbst die feinsten Nuancen im Geschmack erkennt.
In die professionelle Welt des Kaffees einzutauchen, ist faszinierend – selbst für diejenigen, die keine besonderen Kaffeeliebhaber sind. Die Professionalität aller Beteiligten und die hohe Qualität des Endprodukts beeindrucken jeden Besucher der Plantage. So war es auch bei unserem Besuch der Kilimanjaro Plantation: Wir wurden herzlich empfangen, alles wurde ausführlich erklärt, und auf jede unserer Fragen gab es eine Antwort.
Wir hoffen, dass Sie eines Tages Tansania besuchen und all das selbst erleben können, was wir hier beschrieben haben. Gern zeigen wir Ihnen die Vielfalt und den Geschmack des lokalen Kaffees – und auch die vielen Wunder dieses außergewöhnlichen Landes. Unsere Türen stehen weit offen, um Sie willkommen zu heißen.
Möge Ihnen stets ausgezeichneter Kaffee zur Hand sein – und jeder Schluck ein Genuss.
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